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Warum Gretas Segelreise nach New York klimaschädlicher ist als ein Flug

Warum Greta Thunbergs Segelreise nach New York klimaschädlicher ist als ein Flug

Per Segelboot reist Greta Thunberg zurzeit nach New York – um das Klima zu schonen. Doch ihr Segeltörn hat Flüge zur Folge, die ihre Bilanz ins Negative ziehen.
16.08.2019, 10:3617.08.2019, 06:25
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Greta Thunberg und das Schiff

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Greta Thunberg und das Schiff
Greta Thunberg posiert in Plymouth vor der Abfahrt auf der Hochseejacht "Malizia II".
quelle: ap / kirsty wigglesworth
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Die Segelreise von Greta Thunberg von Plymouth nach New York verursacht mehr Klimaemissionen, als ihr lieb ist. Etwa fünf Mitarbeiter würden die Yacht nach Europa zurücksegeln, sagt Andreas Kling, Pressesprecher von Thunbergs Skipper Boris Herrmann, am Donnerstag zur deutschen Tageszeitung taz.

«Natürlich fliegen die da rüber, geht ja gar nicht anders», sagt Kling zur taz. Und Skipper Herrmann werde für die Rückreise das Flugzeug nehmen. Thunberg ist mit ihrem Vater Svante und den Seglern Herrmann und Pierre Casiraghi sowie einem Filmemacher nach New York unterwegs.

Der Segeltörn löse demnach mindestens sechs Flugreisen über den Atlantik aus, folgert die taz. Wäre Thunberg gemeinsam mit ihrem Vater geflogen, wären nur zwei nötig gewesen, um nach New York zu kommen.

Unklar bleibt bei der Rechnung, wie Casiraghi zurückreist, sprich ob er einer der fünf Mitarbeiter sein wird. Zudem ist noch unklar, wie Thunberg selbst nach Europa zurückkehrt, wie die Nachrichtenagentur sda am Donnerstag berichtet hat. So oder so scheint die Rechnung, mit dem Segeltörn das Klima zu schonen, nicht aufzugehen.

Thunberg vermeidet Flugreisen, weil dabei viele klimaschädliche Treibhausgase freigesetzt werden. Mit an Bord sind die Profisegler Boris Herrmann und Pierre Casiraghi sowie ihr Vater Svante und ein Filmemacher.

Die junge Aktivistin will in New York unter anderem am Uno-Klimagipfel im September sowie an der alljährlichen Weltklimakonferenz in Chile im Dezember teilnehmen.

Thunberg setzt sich dafür ein, den weltweiten Ausstoss von Treibhausgasen rapide zu senken, damit der Anstieg der globalen Erdtemperatur im Idealfall noch auf unter 1.5 Grad Celsius begrenzt werden kann. Bis heute hat sich die Temperatur bereits um rund ein Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter erhöht. (pz/sda)

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Greta Thunberg: Das furchtlose Mädchen von Davos
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Greta Thunberg: Das furchtlose Mädchen von Davos
Sitzstreik für das Klima: Greta Thunberg am 25. Januar 2019 am WEF in Davos.
quelle: ap/ap / markus schreiber
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Greta Thunberg sticht in See
Video: srf
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204 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Markus97
16.08.2019 11:09registriert August 2018
Es ist enorm wichtig Thunberg zu diskreditieren. Bekanntermassen verschwindet der Klimawandel ja sofort, sobald man beweisst das das kleine Mädchen zu viel CO2 verursacht. Wäre ja absurd die ganze Denkkraft für echte Lösungen aufzuwenden. Natürlich hängt alles davon ab wie das 16-Jährige Mädchen lebt. Wenn sie etwas falsch macht, muss ICH natürlich gar nichts mehr machen. Der Klimawandel ist schliesslich ihr persönliches Problem und nicht das Aller. *Sarkasmus off
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Max Dick
16.08.2019 10:47registriert Januar 2017
Das ist nun ziemlich gute Munition für die Klimaerwärmungsleugner, die sich mangels glaubwürdiger Argumente hauptsächlich darauf fokussiert haben, eine 16 jährige als Feindbild zu machen.
Es zeigt aber auch, dass wir in der heutigen Welt schlicht nicht ums fliegen herum kommen. Sehr wohl aber kann das Fliegen viel ökologischer gemacht werden.
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JKistus
16.08.2019 11:03registriert März 2017
Ein wichtiger Grund für die Vielfliegerei sind genau solche Gipfel/Meetings und Kongresse für alle möglichen Sachen. Wobei hier der Klimagipfel mal ein sinnvoller ist. (Wenn dann wirklich etwas getan würde). Aber generell müsste man solche Globale Treffen eher minimieren.
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