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Hunderttausende Muslime beten am Berg Arafat

Berg Arafat: Einschliesslich Saudi-Arabien nehmen Menschen aus 164 Ländern an der Pilgerfahrt teil. 
Berg Arafat: Einschliesslich Saudi-Arabien nehmen Menschen aus 164 Ländern an der Pilgerfahrt teil. Bild: AFP
Pilgerfahrt Hadsch

Hunderttausende Muslime beten am Berg Arafat

03.10.2014, 14:4803.10.2014, 16:55
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Am zweiten Tag der diesjährigen islamischen Pilgerfahrt Hadsch haben sich hunderttausende Muslime auf dem Berg Arafat nahe der saudiarabischen Stadt Mekka versammelt. Die Gläubigen kamen am Freitag aus dem sechs Kilometer entfernten Ort Mina zum Arafat.

Dort findet mit der traditionellen Reinigung von allen Sünden der Höhepunkt der Pilgerfahrt statt. Im Laufe des Tages sollten die Pilger zum gemeinsamen Gebet bei der Moschee Namera zusammenkommen, wo der Prophet Mohammed vor 14 Jahrhunderten seine letzte Predigt gehalten haben soll. Am Samstag, zum Beginn des islamischen Opferfests, steinigen die Pilger dann symbolisch den Teufel und kommen zum Gebet an der Kaaba in der grossen Moschee von Mekka zusammen.

Pilger soweit das Auge reicht.
Pilger soweit das Auge reicht.Bild: Khalid Mohammed/AP/KEYSTONE

Die saudiarabischen Behörden korrigierten am Freitag ihre Schätzung der Anzahl ausländischer Pilger von 1,4 auf 1,3 Millionen. Hinzukommen hunderttausende saudiarabische Pilger. Einschliesslich Saudi-Arabien nehmen Menschen aus 164 Ländern an der Pilgerfahrt teil. 

Ein Selfie für Allah
Wie jedes Jahr pilgern Millionen Muslime nach Mekka. Doch etwas ist diesmal anders. Unter islamischen Gelehrten geht die Angst um, die Pilger könnten die Heiligkeit Mekkas beflecken. Was ihnen Unbehagen bereitet, nennt sich #hajjselfie und verbreitet sich derzeit auf Facebook, Twitter und dem Bilderdienst Instagram. Unter dem Hashtag #hajjselfie oder auch #hajj2014 veröffentlichen Pilger auf sozialen Netzwerken ihre Selbstporträts während des Hadschs, der wichtigsten Pilgerfahrt im Islam.

Anschlagsrisiko und Ebola-Gefahr

Die diesjährige Hadsch findet unter verschärften Sicherheitsvorkehrungen statt. Die Behörden befürchten ein erhöhtes Anschlagsrisiko wegen der Konflikte in Syrien und Irak, wo die radikalsunnitische Organisation Islamischer Staat (IS) weite Gebiete erobert hat.

Gedränge auf dem Berg Arafat.
Gedränge auf dem Berg Arafat.Bild: AFP

Zudem grassiert in Saudi-Arabien das Coronavirus MERS, an dem mehr als 300 Menschen gestorben sind. Ferner sorgen sich die Behörden vor einer Ausbreitung des Ebola-Virus. Nach Angaben der saudiarabischen Behörden wurden bei den Pilgern bislang keine der beiden Krankheiten entdeckt.

Die Hadsch ist eine der fünf Säulen des Islam. Jeder gläubige Muslim soll sie mindestens einmal im Leben unternehmen, wenn er die Mittel dazu hat. Die Hadsch findet einmal im Jahr in Saudi-Arabien statt. Das Land empfängt zudem regelmässig Gläubige zur kleinen Pilgerfahrt Omra, die das ganze Jahr über erfolgen kann. In Saudi-Arabien liegen mit Mekka und Medina die beiden wichtigsten heiligen Stätten des Islam. (whr/sda/afp)

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Bild: MUHAMMAD HAMED/REUTERS
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