Die USA führen den Kampf gegen die Sunnitenmiliz Islamischer Staat (IS) nun auch in Syrien. Gemeinsam mit nicht näher genannten Verbündeten haben die USA nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums am Montag erste Angriffe gegen die Terrorgruppe in Syrien geflogen.
Das US-Militär und die Streitkräfte von Partnerländern hätten die Extremisten mit Kampfjets, Bombern und Tomahawk-Marschflugkörpern angegriffen, teilte Pentagonsprecher John Kirby am Montagabend (Ortszeit) mit.
Nach Informationen der Washington Post handelt es sich bei den Verbündeten um Saudi-Arabien, Jordanien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain. Diese seien «volle Teilnehmer», zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Angehörigen des Militärs.
Details nannte er nicht, da die Länder selbst entscheiden müssten, inwieweit sie ihre Rolle öffentlich machen wollten. Zuletzt hatte US-Aussenminister John Kerry versucht, Staaten im arabischen Raum für Angriffe gegen IS an Seite der USA zu gewinnen.
Bewohner der Stadt Al-Rakka im Nordosten des Landes berichteten auf Twitter von schweren Explosionen und wiederholten Überflügen von Militärflugzeugen. Al-Rakka ist eine Hochburg der selbst ernannten Dschihadisten.
Auch CNN berichtete, dass Ziele in Al-Rakka attackiert worden seien. Mit von See aus abgeschossenen Tomahawk-Marschflugkörpern habe der Angriff begonnen und sei dann mit Flugzeugen fortgesetzt worden, sagte ein hochrangiger Angehöriger des Militärs dem Sender.
Zur genauen Zahl und dem Ort der Angriffe machte das Pentagon dagegen keine Angaben. «Da es sich um laufende Operationen handelt, sind wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht in der Lage, weitere Details zu liefern», sagte Kirby. Das Pentagon werde zu einem späteren Zeitpunkt aber soweit angemessen mehr Informationen veröffentlichen.
Die Entscheidung für die Angriffe sei von US-Präsident Barack Obama als Oberbefehlshaber der Streitkräfte gekommen. Dieser habe den Kommandanten des US-Zentralkommandos in Tampa (Florida) autorisiert, die Angriffe in Syrien zu beginnen.
Obama hatte seinen Entschluss, die Anfang August begonnenen Luftangriffe im Irak auf das benachbarte Syrien auszuweiten, vor zwei Wochen in einer Rede an die Nation verkündet. Im Irak kommen die USA auf mindestens 190 Luftschläge.
Erst am Montag griff das US-Militär dort mit bemannten und unbemannten Flugzeugen IS-Stellungen an und zerstörte westlich von Kirkuk einen Panzer und drei Fahrzeuge. (sda/dpa/reu)