Die Bundeswehr will etwa 30 kurdische Kämpfer in Deutschland für den Umgang mit deutschen Waffen und Gerät ausbilden. Ein Teil der Peschmerga solle im bayerischen Hammelburg lernen, die in den Nordirak gelieferten Panzerabwehrraketen zu bedienen, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums.
Weitere Kurden würden in Garlstedt bei Bremen in die Benutzung von Feldküchen eingewiesen. Die Ausbildung für den Kampfeinsatz gegen die Terroristen des «Islamischen Staates» (IS) im Irak soll Ende September stattfinden und etwa eine Woche dauern. Die Ausbildung im Umgang mit Raketen und Feldküchen dauert länger als bei anderen Waffen, die die Bundeswehr in den Irak schickt.
Noch im September sollen die ersten Waffen aus Deutschland in den Irak geliefert werden. Die Flüge sind dem Sprecher zufolge um den 24. September geplant. Deutschland will die kurdischen Streitkräfte im Norden des Landes mit Waffen im Wert von etwa 70 Millionen Euro ausrüsten. Unter anderem sollen 500 Panzerabwehrraketen und 16.000 Gewehre geliefert werden. Bisher hat die Bundeswehr den Peschmerga-Kämpfern nur Helme, Schutzwesten und Funkgeräte geliefert.
Die Bedienung der anderen Waffen und Geräte soll den Peschmerga-Kämpfern hingegen direkt im Irak beigebracht werden. In diesem Monat würden zu diesem Zweck sechs Fallschirmjäger aus dem saarländischen Lebach in die Region entsandt, um kurdischen Soldaten die Bedienung der gelieferten Waffen zu zeigen.
Dabei gehe es um Maschinengewehre, Pistolen oder Panzerfäuste, für die eine kurze Einweisung ausreiche, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Erst vor Kurzem waren bereits sechs Bundeswehrsoldaten in den Irak geschickt worden, um die Verteilung der deutschen Hilfslieferungen zu koordinieren.
Die Debatte um die deutsche Beteiligung am Kampf gegen den IS hält indes an: Zuletzt hatte der aussenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Philipp Missfelder, einen unmittelbaren Kampfeinsatz deutscher Soldaten im Kampf gegen den IS ins Spiel gebracht. «Das schliesse ich bei diesen Luftschlägen nicht aus», sagte Missfelder im ARD-«Morgenmagazin». Auch in der Luftüberwachung oder mit Blick auf die Frage nach Überflugrechten könne Deutschland die von den USA geführte internationale Koalition gegen den IS stützen. Bodentruppen «aus dem Westen insgesamt» seien aber nicht denkbar. (mxw/dpa/Reuters)