Israel
Gesellschaft & Politik

43 israelische Elitesoldaten quittieren aus Protest ihren Dienst

Israelische Soldaten beschlagnahmen bei einer Razzia in Hebron einen Computer.
Israelische Soldaten beschlagnahmen bei einer Razzia in Hebron einen Computer.Bild: ABED AL HASHLAMOUN/EPA/KEYSTONE
Übergriffe auf Palästinenser

43 israelische Elitesoldaten quittieren aus Protest ihren Dienst

12.09.2014, 14:5213.09.2014, 08:42
Mehr «Israel»

Dutzende Reservisten einer Eliteeinheit des israelischen Militärgeheimdienstes wollen laut einem am Freitag veröffentlichten Brief künftig nicht mehr in der Einheit dienen. Grund seien die «Übergriffe» auf die Palästinenser, heisst es in dem Brief, der in Teilen von der israelischen Zeitung «Jediot Ahronot» veröffentlicht wurde.

Konkret richtet sich der Protest der 43 Reservisten gegen das Vorgehen des Militärgeheimdienstes in den besetzten Palästinensergebieten, darunter gezielte Tötungen und die bis in die Intimsphäre palästinensischer Zivilisten reichende Überwachung. 

Haftstrafen drohen

Sie wollten «nicht länger in diesem System dienen, das die Rechte von Millionen Menschen verletzt», schreiben die Reservisten dem Blatt zufolge in dem Brief. «Wir rufen alle Soldaten, die in der Einheit dienen oder dienen werden, und alle israelischen Bürger dazu auf, ihre Stimme gegen diese Verstösse zu erheben und diesen ein Ende zu setzen.»

Mehr zum Thema

Die Autoren des Briefes gehören demnach der Eliteeinheit 8'200 an, die eng mit den israelischen Sicherheitsdiensten zusammenarbeitet und oft mit dem US-Geheimdienst NSA verglichen wird. Die Reservisten kündigten in dem Brief an, ihrer jährlichen Einberufung nicht mehr nachzukommen, wodurch ihnen Haftstrafen drohen. Alle israelischen Männer müssen nach der Schulzeit drei Jahre Wehrdienst leisten, Frauen zwei Jahre. (whr/sda/afp) 

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
5 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
5