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US-Luftfahrtbehörde hebt Verbot für Flüge nach Tel Aviv wieder auf

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US-Luftfahrtbehörde hebt Verbot für Flüge nach Tel Aviv wieder auf

24.07.2014, 06:5724.07.2014, 12:38
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Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat das Flugverbot für amerikanische Fluggesellschaften nach Tel Aviv wieder aufgehoben. Der Ben-Gurion-Flughafen dürfe seit 5.45 Uhr (MESZ) am Donnerstag wieder angeflogen werden, teilte die Behörde am Mittwoch auf ihrer Webseite mit.

Sie warnte aber vor einer «sehr wechselhaften Situation» und anhaltenden Kämpfen im nahegelegenen Gazastreifen. Man werde die Situation im Auge behalten und nötigenfalls Massnahmen ergreifen.

Die FAA hatte das Flugverbot am Dienstag aus Sicherheitsgründen verhängt und zunächst um 24 Stunden verlängert. Das Verbot war mit den Raketenangriffen aus dem Gazastreifen begründet worden. Die Hamas begrüsste die Aussetzung des internationalen Luftverkehrs zum Flughafen Ben Gurion als «grossen Sieg».

Der israelische Transportminister Israel Katz sprach von einer «sehr wichtigen Entscheidung» der FAA. Man habe vorher «auf allen Ebenen» agiert, um die USA wieder von dem Flugverbot abzubringen. «Wir haben erklärt, wie sicher der Himmel über Israel ist, wie sicher der Flughafen ist», sagte Katz dem israelischen Radio. Die Umsetzung der Entscheidung durch die Airlines werde etwas dauern, sagte Katz, nannte aber keinen konkreten Zeitraum. 

Swiss wartet ab

«Wir sind in Kontakt mit den Europäern, damit sie Israel auch wieder anfliegen.» Die Streichungen hätten Israel ohne Zweifel Schaden zugefügt, sagte Katz. Die im Gazastreifen herrschende Hamas sei aber mit dem Versuch gescheitert, «Israel mit einer Luftblockade zu belegen». Die Lufthansa, deren Tochter die Fluggesellschaft Swiss ist, hatte am Mittwoch erklärt, Tel Aviv auch am Donnerstag noch nicht wieder anzufliegen. Auch Easyjet, das ebenfalls von der Schweiz aus fliegt, wollte Tel Aviv am Donnerstag nicht ansteuern.

Ban in Saudi-Arabien

Bei erneuten israelischen Angriffen auf den Gazastreifen wurden am Donnerstag weitere 21 Palästinenser getötet. Allein bei einem Luftangriff auf ein Haus im Süden des Küstengebiets starben sechs Mitglieder einer Familie, darunter zwei Kinder, wie der Sprecher der palästinensischen Rettungskräfte, Aschraf al-Kudra, mitteilte.

Damit kamen bei der 17-tägigen Militäroffensive gegen Stellungen der palästinensischen Hamas-Bewegung insgesamt 718 Palästinenser ums Leben, der Grossteil davon Zivilisten. Auf israelischer Seite starben zwei Zivilisten und 32 Soldaten bei Kämpfen im Gazastreifen.

UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon traf im saudi-arabischen Dschiddah mit König Abdallah zusammen, um über den Gaza-Konflikt zu sprechen. Ban forderte unter anderem eine umfassende Aufklärung über den Raketenfund in einer Schule der Vereinten Nationen im Gazastreifen.

Er sei empört, dass die Waffen in der Schule entdeckt worden und anschliessend verschwunden seien. «Die Verantwortlichen haben damit Schulen zu möglichen Angriffszielen gemacht und die Leben von unschuldigen Kindern, UNO-Mitarbeitern und Schutzsuchenden in Gefahr gebracht.»

«Gewisse Fortschritte»

Nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sagte US-Aussenminister John Kerry, sie hätten in den vergangenen 24 Stunden «gewisse Fortschritte» zu einer Waffenruhe gemacht. Anschliessend traf er sich mit Israels Verteidigungsminister Benjamin Netanjahu.

Auch der neue britische Aussenminister Philip Hammond traf mit Abbas zusammen, wobei er sich für eine grundlegende Lösung des Konflikts aussprach. Der Hamas-Führer Chaled Meschaal lehnte eine Waffenruhe ab, solange Israel nicht in die Aufhebung der seit Jahren bestehenden Blockade des Gazastreifens einwilligt. (sda/dpa/reu)

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