Israel
Naher Osten

Im Gazastreifen sprechen trotz Feuerpause wieder die Waffen 

Aufräumarbeiten bei einem bombardierten Kraftwerk im Gazastreifen. 
Aufräumarbeiten bei einem bombardierten Kraftwerk im Gazastreifen. Bild: AFP
Luftangriffe nach Raketenbeschuss

Im Gazastreifen sprechen trotz Feuerpause wieder die Waffen 

13.08.2014, 21:2514.08.2014, 01:07
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Kurz nach der Verlängerung der Waffenruhe hat die israelische Luftwaffe Ziele im Gazastreifen angegriffen. Ein Vertreter des palästinensischen Innenministeriums erklärte, die vier Attacken seien unmittelbar nach Inkrafttreten der ab Mitternacht geltenden neuen Feuerpause erfolgt. 

Eine Sprecherin der israelischen Armee sagte, die Luftangriffe seien eine Reaktion auf den Abschuss von sechs Raketen aus dem Gazastreifen am späten Mittwochabend. Zwei weitere Raketen schlugen der Armee zufolge nach den Luftangriffen im Süden Israels ein, ohne Schaden anzurichten. 

Mehr zum Gaza-Konflikt

Nach Angaben des Sprechers des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Gaza wurde bei den Angriffen niemand verletzt. Es seien unbebaute Gebiete im nördlichen und südlichen Gazastreifen getroffen worden. Die im Gazastreifen herrschende Hamas erklärte, sie sei für die Raketen auf Israel nicht verantwortlich. 

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte die Angriffe als Antwort auf einen vorausgegangen Beschuss mit palästinensischen Raketen angeordnet. Nach Angaben der Armee griffen die Kampfjets Stellungen militanter Palästinenser in dem Küstengebiet an. Das Militär bleibe in höchster Alarmbereitschaft und werde jeden Angriff auf Israel umgehend erwidern, hiess es.

Fünftägige Feuerpause

Israel und die Palästinenser hatten sich in Kairo erst kurz zuvor nach Angaben der palästinensischen Delegation auf eine fünftägige Waffenruhe im Gaza-Konflikt geeinigt. Das sagte Delegationsleiter Assam al-Ahmed am Mittwochabend bei einer Pressekonferenz in Kairo. 

Assam al-Ahmed, Leiter der palästinensischen Delegationin Kairo, äussert sich vor den Medien zur Verlängerung der Waffenruhe um fünf Tage.
Assam al-Ahmed, Leiter der palästinensischen Delegationin Kairo, äussert sich vor den Medien zur Verlängerung der Waffenruhe um fünf Tage.Bild: AFP

Auch Ägypten und die im Gazastreifen herrschende Hamas bestätigten die Einigung. Hamas-Führer Isat al-Rischek teilte mit, die Frist solle zu weiteren Beratungen über eine dauerhafte Waffenruhe dienen. 

Die israelische Delegation bei den indirekten Verhandlungen mit den Palästinensern in Kairo war zuvor nach Israel zurückgekehrt. Nach Medienberichten hatten die ägyptischen Vermittler intensiven Druck auf die Palästinenser ausgeübt, damit diese den Verhandlungen noch eine Chance geben. 

Angriffe militanter Palästinenser

Militante Palästinenser griffen Israel am Mittwochabend erstmals seit drei Tagen wieder mit Raketen an. Polizei und Armee bestätigten den ersten Angriff, der gut zwei Stunden vor Ende der geltenden 72-stündigen Waffenruhe erfolgte. Anschliessend gab es Berichte über weitere Angriffe auf israelische Grenzorte. Laut Armee wurden insgesamt fünf Raketen abgefeuert. 

Schon im Verlauf des Tages hatte Israel in Erwartung einer möglichen neuen Eskalation der Gewalt zusätzliche Truppen an die Grenze zum Gazastreifen verlegt. Israelische Medien berichteten, es seien auch weitere Reservisten mobilisiert worden. (trs/sda/afp)

Der Nahostkonflikt - in drei Minuten erklärt

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