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Shitstorm gegen Swiss – wegen Inflight-Karte

ARCHIV - ZU DEN HALBJAHRESZAHLEN DER SWISS, AM DIENSTAG, 31. JULI 2018, STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG ---- Flugzeuge von Swiss Airlines am stehen am Gate am Flughafen Zuerich ...
Bild: KEYSTONE

Shitstorm gegen Swiss – wegen Inflight-Karte auf Israel-Flug

09.10.2018, 02:0009.10.2018, 06:28
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Auf Twitter entlädt sich momentan ein Shitstorm über die Swiss. Grund dafür ist die Inflight-Karte auf dem Flug LX252 vom vergangenen Donnerstag nach Israel. Auf den Bildschirmen wurde an der Stelle von Tel Aviv auch das arabische Dorf «Esh Sheikh Muwannis» angezeigt, das 1948 vom israelischen Militär grösstenteils zerstört wurde.

Daran stören sich auf den sozialen Netzwerken Hunderte. Für die einen existiert das Dorf nicht mehr und Tel Aviv befindet sich nun an dessen Stelle – für die anderen steht der Ort für «die oft gewaltsame Vertreibung der Araber», wie der Blick schreibt.

Heftige Reaktionen

Für Israel-Befürworter scheint der Vorfall eine Provokation zu sein – nicht wenige rufen zum Boykott der Swiss auf. Einige bezeichnen die Fluggesellschaft sogar als antisemitisch. 

«Swiss International Air Lines Flug LX252 von der Schweiz nach Tel Aviv vergangenen Donnerstag: Die Inflight-Karte lässt Tel Aviv aus und ersetzt es durch den arabischen Namen ‹Esh Sheikh Muwannis›.

Ernsthaft, Swiss Air?»
«Auf Wiederschauen, Swiss Air. Mein Sohn flog mit euch zurück nach Israel und er sagte, es was sehr schön. Aber nicht mehr. Diese Familie wird NIE MEHR mit Swiss Air irgendwohin fliegen.»
«Die Schweizer hatten schon immer gemütliche Beziehungen mit den Feinden der Juden und von Israel. Aber eines Tages werden Israels Feinde den Namen der Schweiz vielleicht in einen ähnlich merkwürdigen Namen umwandeln.»
«Swiss Air Lines ist antisemitisch und pro-terroristisch.»

Es gibt aber auch Gegenstimmen. Es sei richtig, den arabischen Ortsnamen einzublenden. 

Ein Schweizer User versteht die ganze Aufregung nicht und versichert, dass es in der Schweiz praktisch keinen Antisemitismus gebe. 

Swiss entschuldigt sich

Die Swiss entschuldigte sich unter anderem über Twitter. Als private Firma sei man neutral und distanziere sich von politischen Äusserungen.

Das Problem scheint jedenfalls bekannt zu sein. Aus diesem Grund werden in der Regel vor der Landung in Israel die Bildschirme abgestellt – offenbar ging es beim besagten Flug vergessen. 

Gemäss dem Blick werden die Karten von einem externen Anbieter bezogen und können nicht modifiziert werden. Die Swiss habe den Produzenten jedoch auf das Problem aufmerksam gemacht. (vom)

«Erlebnisreiche» Landung in Zürich dank Sturmtief Sebastian:

Video: srf

Swiss nimmt deutsche Gewohnheit aufs Korn:

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Swiss nimmt deutsche Gewohnheit aufs Korn
Ihn ihrem Werbeclip widmet sich die Swiss einem deutschen Klischee. Bester Drehort dafür ist natürlich das deutsche Mekka MALLORCA. youtube/swiss international air lines
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85 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Tschakkaaa!
09.10.2018 02:55registriert März 2017
Echg jetzt? Über sowas kann man sich so dermassen aufregen?
DAS finde ich beschämend von beiden Seiten!
Get real! WTF!!!
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manhunt
09.10.2018 05:39registriert April 2014
schon ein wenig perplex, wenn uns bürger eines apartheitsregimes aufgrund eines fauxpas als antisemiten bezeichnen. aber das ist wohl generation twitter. da kann sich jeder niemand so richtig wichtig fühlen. denn empörten mangelt es offenbar an elementarem geschichtsverständnis. aber hauptsache man unterstellt via twitter gleich antisemitismus, ohne überhaupt eine stellungnahme des unternehmens abzuwarten. echt armselig.
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Globuli
09.10.2018 05:58registriert Oktober 2015
Bitte helft mir, diesen Shitstorm zu verstehen....
„ Auf den Bildschirmen wurde an der Stelle von Tel Aviv auch das arabische Dorf «Esh Sheikh Muwannis» angezeigt, das 1948 vom israelischen Militär grösstenteils zerstört wurde.“
Wollen die Israelis nicht daran erinnert werden, was sie 1948 gemacht haben oder worum gehts? Diese Frage meine ich ernst! Heute Abend werde ich mich wohl wiedereinmal mit Geschichte aueinandersetzen müssen...
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