Präsidentschaftswahlen
Wahlkampf in der Schweiz: Die Türken wurden dafür kritisiert, doch auch die Franzosen tun es

Der französische Wahlkampf spielt sich auch auf Schweizer Boden ab - weil hierzulande 180'000 Franzosen wahlberechtigt sind. Am aktivsten ist eine junge Bürgerbewegung.

Antonio Fumagalli
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Der Wahlkampf der Französischen Parteien befindet sich derzeit in der heissesten Phase.
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Das gilt aber nicht nur fürs französische Staatsgebiet, auch in der Schweiz werben zahlreiche Aktivisten um die Gunst der Wähler.
Mit gutem Grund: Gemäss der französischen Botschaft sind in der Schweiz nicht weniger als 179’743 Personen im Wahlregister eingetragen.
Am aktivsten ist die Bewegung «En Marche» des aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron.
Ihre Schweizer Vertreter versammeln sich jeweils an strategischen Orten, um Werbung für ihren Kandidaten zu machen - etwa vor Konzerten von französischen Musikstars oder am Bahnhof Genf, kurz bevor der TGV nach Paris losfährt.
Französischer Wahlkampf auf Schweizer Boden

Der Wahlkampf der Französischen Parteien befindet sich derzeit in der heissesten Phase.

Patrick Gilliéron Lopreno

In Frankreich gibt es derzeit nur ein Thema: «Les présidentielles», wie die Präsidentschaftswahlen heissen. In eineinhalb Wochen findet der erste Wahlgang statt. Entsprechend befindet sich der Wahlkampf der Parteien derzeit in der heissesten Phase.

Das gilt aber nicht nur fürs französische Staatsgebiet, auch in der Schweiz werben zahlreiche Aktivisten um die Gunst der Wähler. Mit gutem Grund: Gemäss der französischen Botschaft sind in der Schweiz nicht weniger als 179’743 Personen im Wahlregister eingetragen. Ihnen stehen am Wahltag 90 Urnen – in Konsulaten, französischen Schulen oder Hotels – zur Verfügung.

Werbung im Bahnhof Genf

Am aktivsten ist die Bewegung «En Marche» des aussichtsreichen Präsidentschaftskandidaten Emmanuel Macron. Ihre Schweizer Vertreter versammeln sich jeweils an strategischen Orten, um Werbung für ihren Kandidaten zu machen - etwa vor Konzerten von französischen Musikstars oder am Bahnhof Genf, kurz bevor der TGV nach Paris losfährt.

Um die Stimme der Auslandfranzosen buhlt auch Claudine Schmid vom «Parti républicain»: Sie ist die Vertreterin der Schweiz und Liechtenstein in der französischen Nationalversammlung und reist regelmässig nach Paris für die parlamentarischen Beratungen.

In der Schweiz veranstaltet sie derzeit Wahlkampfveranstaltungen an öffentlichen Orten, wie zum Beispiel letzte Woche in den Räumlichkeiten der französischen Kirche in Bern. Für Kandidat François Fillon rührt sie dabei heftig die Werbetrommel: «Er ist der Einzige, der sich ernsthaft um die Befindlichkeiten der Auslandfranzosen kümmern wird.» (fum)

Lesen Sie morgen Mittwoch die Reportage über den französischen Wahlkampf in der Schweiz.