Wegen Mordes muss sich ein 33-jähriger Schweizer seit Montagmorgen vor dem Regionalgericht in Bern verantworten. Ihm wird vorgeworfen, im Juli 2016 einen ihm unbekannten Mann auf der Grossen Allmend in Bern erschossen zu haben.
Der Angeklagte ist geständig. Er litt zum Tatzeitpunkt an paranoider Schizophrenie und war ein starker Kiffer. Die Tötung eines Unbekannten soll ihm eine innere Stimme befohlen haben.
Die Staatsanwaltschaft beantragt die «kleine Verwahrung» nach Artikel 59 des Strafgesetzbuchs: Der Beschuldigte soll in der geschlossenen Abteilung einer forensisch-psychiatrischen Klinik untergebracht werden.
Im Visier hatte der Angeklagte seinerzeit eigentlich die ex-Freundin und weitere Menschen, die ihn geschädigt haben sollen. Laut Staatsanwaltschaft plante er eine «Aufräumaktion». Stimmen hätten ihn aufgefordert, zuerst jemanden zu erschiessen, um «gross» zu werden.
Von einem Bekannten besorgte er sich eine Pistole. Am 14. Juli 2016 näherte er sich auf der Grossen Allmend einem Polen, der auf einer Parkbank sass und mit seinem Handy beschäftigt war.
Der Schweizer tötete den fremden Mann mit einem Schuss aus einer Distanz von wenigen Metern in den Hinterkopf. Etwa zwei Wochen später stellte er sich der Polizei. (sda)