Der Shell-Konzern zahlt rund 84 Millionen Franken Schadenersatz (55 Mio. Pfund) an 15'600 Fischer und Farmer für zwei Ölkatastrophen in Nigeria. Es ist der höchste aussergerichtliche Vergleich, der wegen einer Ölpest in Nigeria je ausgehandelt wurde.
Auf den Vergleich verständigten sich das Unternehmen mit der betroffenen Kommune Bodo im Nigerdelta, wie beide Seiten mitteilten. Damit endet ein seit drei Jahren schwelender Rechtsstreit vor Beginn des Gerichtsprozesses. Royal Dutch Shell hatte rund 45 Millionen Franken angeboten, die Geschädigten forderten mindestens das Zehnfache.
Anwälte der betroffenen Bauern und Fischer aus dem Ort Bodo bezeichneten es als «zutiefst enttäuschend», dass der Konzern das Ausmass des Schadens so lange nicht anerkannt habe. Es sei der erste Vergleich dieser Art und solle Shell als Vorlage dienen für künftige Fälle in Nigeria und anderen Ländern.
Die Katastrophen ereigneten sich im Jahr 2008. Aus zwei Pipelines traten nach Darstellung der Kläger insgesamt 500'000 Barrel Öl aus und verschmutzten die Umwelt. (trs/sda/reu/dpa)