Vor einem Jahr hatte Netflix mit «Dark» seine erste deutsche Eigenproduktion veröffentlicht und damit weltweite Erfolge gefeiert. Selbst in den USA kam die Mysteryserie so gut an, dass Netflix den Mut fasste, gleich sieben weitere deutsche Originals in Auftrag zu geben. Eines davon ist nun erschienen – und der Absturz könnte nicht grösser sein.
In «Dogs of Berlin» geht es um einen Fussball-Nationalspieler deutsch-türkischer Herkunft, der ermordet wird. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, denn an Verdächtigen mangelt es nicht: Neonazis, ein türkischer Familienclan, verrückte Fussballfans und die Berliner Wettmafia. Schnell stellt sich heraus, dass selbst die höchsten Ämter der Hauptstadt in die Angelegenheit verwickelt sind.
In den Medien wird kaum ein gutes Haar an «Dogs of Berlin» gelassen. Das muss nichts heissen, denn oft werden Filme und Serien von Medienvertretern viel kritischer bewertet als vom Zielpublikum. Doch auch bei den Zuschauern scheint die Serie ganz und gar nicht anzukommen.
Liest man sich durch die sozialen Medien, findet man fast nur negative Reaktionen. Einige attestieren der Serie sogar, schlechter zu sein als das deutsche Krimiurgestein «Tatort». Ironischerweise stammt «Dogs of Berlin» von Christian Alvart, der sich in den letzten acht Jahren ausgerechnet mit «Tatort»-Filmen einen Namen gemacht hat. Auf sein Konto geht unter anderem auch der kontroverse Til-Schweiger-Tatort «Tschiller: Off Duty».
Doch was ist denn genau das Problem mit der Serie? Nun, «Dogs of Berlin» soll klischeebeladene Popcorn-Unterhaltung für Hirnlose sein – so die grossflächige Meinung. Vor allem auf Twitter machen sich viele Netflix-User Luft:
Ernsthaft?? Die Prostituierte heißt mit Nachnamen Ludar und der Wettbüro Besitzer Späti? Klischee Keule 10.000. #dogsofberlin
— der Alex (@Konsumrabauke) 9. Dezember 2018
Ich hab jetzt ne knappe halbe Stunde #dogsofberlin gesehen und da waren schon drei Paar Brüste. Alle unnötig.
— Tabea (@schibaetschi) 7. Dezember 2018
Das ist wirklich trashig. Für Netflix eigentlich viel zu trashig. Wer denkt sich sowas aus? #DogsofBerlin
— Philipp (@philipp_hh_) 9. Dezember 2018
Mich so sehr auf #dogsofberlin gefreut. Nach der ersten eineinhalb Folgen bitter enttäuscht. Wenn man als Regisseur zuviel will und die ganze Handlung lächerlich wirkt. Weniger ist oft mehr...schade!
— Christian Watzl (@ChristianWatzl) 7. Dezember 2018
Hab #DogsOfBerlin jetzt durch: Die für #4Blocks zu schlechten Entwürfe wurden von Helene Fischer umgeschrieben. Dann hat der Heimatverein Marzahn den Charakteren Namen gegeben. Zum Schluss wurde ein Fußballspiel der Nationalelf in einem 3qm großen Green-Screen-Studio nachgedreht.
— Marie von den Benken (@Regendelfin) 9. Dezember 2018
Das Greenscreen Fußballspiel ist so sehr, sehr unangenehm.#dogsofberlin
— J A N K Ö P P E N (@koeppenjan) 9. Dezember 2018
Nach den ersten Episoden von #dogsofberlin: gut produziert (v. a. für ne deutsche Serie), teilweise overacted, die Fußball-Szenen waren furchtbar, das product placement ist abartig, viel zu oft zu krass in Szene gesetzt..
— Bersdi (@SmidBersdi) 9. Dezember 2018
Da #dogsofberlin ja weltweit ausgestrahlt wird, möchte ich mich auf diesem Wege kontinentalübergreifend bei allen Menschen für diese Serie entschuldigen. Viel schlimmes kommt aus Deutschland: Der Saumagen, die Mundharmonika - und jetzt auch noch #dogsofberlin.
— Am Oberbaum (@AOberbaum) 10. Dezember 2018
Sorry to the World!
Also, also ich find's super und bin süchtig. Bitte mehr davon! #DogsofBerlin #Netflix @NetflixDE #TeamBirkan
— Feieradel (@FeierAdel) 11. Dezember 2018
So bin mit „Dogs of Berlin“ von @Netflix fertig. Muss man einfach gesehen haben. Hab lange nicht mehr so eine gute deutsche Serie geschaut. ( ausser 4Blocks ) Hier der Link zu „Dogs of Berlin“ : https://t.co/qsTCirYZG4 #DogsofBerlin #Netflix #Serie
— Fabi Alpha (@KingFabi93) 9. Dezember 2018
Kann mir #dogsofberlin nur im Original auf Englisch geben. Mit dieser deutschen Tradition der Synchronisierung gehen einfach so viele Nuancen verloren.
— TRASHOUR (@MoTrashour) 9. Dezember 2018
Wer trotzdem einen Blick riskieren will, findet alle Folgen der ersten Staffel auf Netflix. Die Serie umfasst zehn Episoden à 50 Minuten. (pls)