Phu, Leute, was ist passiert??? Wie jeden Montag hab ich ein paar der vom Sender so kunstvoll ins rechte Licht gerückten Ladys durch meinen Fotofilter gejagt. Damit sie noch schöner werden. Und was macht der? So voll «Bitch as bitch can»-mässig? Er verzerrt liebliche Naturschönheiten zu grotesken Fantasiewesen!
Ich hab zum Filter gesagt: «Ich bin total geschockt, entschuldige dich sofort, fahr ab, verpiss dich, dein Platz im nächsten Flieger ist schon gebucht, ich will das alles nicht mehr sehen, ich hab heute keine Rose für dich, du bist so falsch!» Hat ihn natürlich nicht interessiert. Die Resultate seht ihr hier.
So sorry, liebe Ladys, zu Recht dürft ihr jetzt sagen, was ihr immer wieder am liebsten sagt: «Ich bin ganz anders, als ich aussehe.» Ja was seid ihr denn? Etwa liebliche Naturwesen? Nochmals sorry, aber in Folge drei des Manieren-und-Mode-Massakers namens «Bachelor» waren die Fingernägel mal wieder ganz besonders krallig. Und etliche Lippen schienen frisch an der Hyaluron- oder Kollagen-Zapfsäule gehangen zu haben.
Aber genug der Äusserlichkeiten. Heute gehts um Gewürzmischungen. Um Sanja, die für Clive «süss und scharf» ist, und um Maria, die er für «süss und sauer» hält. Lasst uns raten: Welche Geschmacksrichtung liebt Clive am meisten? Genau, süss! Damit wäre wohl auch zu dem Thema schon alles gesagt.
Die spirituelle Vermählung der Herzen von Clive und Tschulia, die in Folge eins schon fast in eine Gesetzestafel gemeisselt schien, wird auch nicht mehr stattfinden. Das esoterische Hängemattenmädchen hatte den Zirkus der andern satt, worauf Clive sie flugs vom Partyboot («Fun, Äggschn und Party!») schmiss.
Offenbar hatte Gewürzliebhaber Clive vom Sender den Befehl erhalten, das Ganze etwas zu spicen, weshalb auf dem Boot die Themen «Sexfantasien», «Crazy Sexerlebnisse» und «Anzahl Sexualpartner» zur Sprache kommen.
Oookay! Cool! Leider zu cool für Clive. Er bezeichnet sich in der Nacht vo de Rose als «bodenständig». Vally ist ihm zu abgehoben. Und fliegt. Nicht mit ihm, nachhause.
Auch Silvia muss gehn. Ein richtiges Drama macht der Clive aus diesem Abschied. Er kann sich selbst nicht recht verstehn.
Bellydah muss jetzt auf Biegen und Brechen ihr Bisexuellen-Ticket ausreizen und sagt, den speziellsten Sex hätte sie mit zwei Frauen gehabt. Ohne Mann. Bei Sanja wars «am Strand». Mit Sand. Keine der Ladys will sagen, mit wie vielen sie schon geschlafen hat. Zwar alles raushängen lassen, aber dann plötzlich prüde tun.
Unsere redaktionseigene Videokünstlerin Emily sagte mir, Folge drei sei besonders «lustig». Ich hätte nicht auf sie hören beziehungsweise merken sollen, dass sie dies ironisch meinte. Aber da geht es mir wie Sanja: Ich vertrau den Menschen viel zu schnell. Clive nicht. Clive ist nicht der Mann, der Frauen vertraut. Weil? «Ich bin e sehr komplizierte Mänsch.»
Stimmt das? Stimmt nicht! Denn kaum kommt eine Frau des Wegs, die unternehmerischer, erfolgsorientierter und weniger mit den Schmetterlingen im Bauch denkt als Sanja, erlebt Clive einen Milcheinschuss an Interesse. Er entdeckt nämlich – fuck, ist das sexy! – «d' Gschäftsfrau» in Amanda. Geil. Romantischer wurde noch nie mit Champagner geprostet.
Woah! Gar nicht verstanden hab ich allerdings folgenden Rätselsatz von Clive. Und ihr so? Um weiterführende Interpretationen wird gebeten, es hat wohl irgendwas mit höherer Wirtschaftstheorie zu tun?
Nach gefühlten 167 Poolparty-ähnlichen Events kommt's endlich – zu einer Pool Party! Sonst ist ja alles ziemlich «Chindergarte de luxe», um es mal mit Mia zu sagen, sie hat recht. Gut, «de luxe» würde ich noch streichen. Und Kindergartenkinder sind netter zueinander.
Ganz schwer hats ja nicht nur Fabienne, die entweder das krasseste Mobbingopfer der «Bachelor»-Geschichte ist oder das dunkelste Geheimnis aller je da gewesenen Ladys, Girls und Bitches verbirgt. In sich. Dort, wo sie ganz anders ist, als sie aussieht.
Schwer hats jetzt auch die neue, die deutsche Caro, die seltsamerweise erst jetzt kommen konnte. Caro weiss, dass man die Liebe auch «im Fernsehen» finden kann, sie hat nämlich schon in zwei deutschen Datingshows mitgemacht und die Liebe dort nicht gefunden. Hm. Logik?
Liebes Fernsehen, bitte bezahl Mia einen Benimmkurs. Ein paar andern auch, aber bei ihr ist es am dringendsten. Schliesslich ist sie von Beruf Influencerin. Kinder schauen ihr zu. Betrachten sie als Vorbild. Bitte! Bittebittebitte! Mein Herz schlägt sehr oft im Takt des Trash, aber das ist zuviel. Ernsthaft jetzt. Ich habe Frust. Und ich habe fertig.