Es ist ein Gefühl, das wohl viele von uns kennen. Wir stehen am Strand, tragen noch ein Kleid und zögern kurz es auszuziehen und uns im Bikini zu präsentieren. Wir fühlen uns vielleicht ein kleines bisschen unwohl. Die Schenkel, das Bäuchlein....doch wenn wir dann dastehen, im Bikini, merken wir hoffentlich: Alles in Ordnung. Wir haben einen Körper im Bikini.
Einen Bikinikörper eben, alles bestens also.
Bestenfalls passiert das so. Doch es kann auch anders gehen. So wie es die Neuseeländerin Shelly Proebstel vor kurzem erleben musste.
Shelly war am Strand in Mt Maunganui und hatte sich gerade ihres Sarongs entledigt, als sie hörte, wie ein paar Typen auf sie zeigten und lachten.
Doch sie reagierte genau richtig: Nach einem kurzen Moment der Verunsicherung, schob sie ihre Ängste beiseite und genoss den Tag am Meer. Wieder zuhause, setzte sie sich an den Rechner und schrieb auf, was sie von diesen Typen hielt.
Ihre Abrechnung, die sie auf ihrer Facebook-Seite hinterlassen hatte, wurde schnell von vielen Usern kommentiert und geteilt. Von wirklich sehr vielen Usern: Mehr als 44'000 Reaktionen hat ihr Post mittlerweile, er wurde über 12'000 mal geteilt.
Sie schrieb:
Sicher, schreibt Shelly, sie seien nicht für alles das direkt verantwortlich, aber sie müssten dennoch Verantwortung übernehmen:
Auch sie habe kurz gezögert und wollte ihren Sarong schon wieder umwickeln.
Unter ihrem Post kommentierten viele User mit positiven und aufmunternden Kommentaren, aber es gab auch Kritik: Shelly mache Werbung für ungesunde Ernährung, denn anders würde man ja gar nicht so wie sie aussehen können.
Diesen Kritikern entgegnet Shelly mit dem Hinweis darauf, dass sie alles andere als ungesund lebe, sondern im Gegenteil, sich sehr gesund ernähre und viel bewege. Doch das sei nicht der Punkt: «Es geht darum klarzustellen, dass man eine Person nicht nach ihrem Aussehen beurteilen sollte.»
Aber auch Männer mit den gleichen Erfahrungen meldeten sich zu Wort: «Ich will dir nichts wegnehmen, aber nur weil ein Mann so etwas nicht postet, heisst das nicht, dass es nicht passiert. Als ich mal meinen Jetski verladen habe, sind zwei Mädels vorbeigelaufen und sagten:' Wie kommt der Dicke denn wieder hoch, wenn der mal runterfällt.'»
Shelly beendet ihren engagierten Post mit einem frommen Wunsch:
Shelly, wir sind da ganz bei dir! 🙌
(gw)