Der Tipp kam von der Chefredaktion: «Drogen-Eier! Leute, DROGEN-EIER!», so entfuhr es Marius Egger, Mitglied der watson-Chefredaktion, in der Morgensitzung. «Habt ihr so was schon mal probiert? Das ist der neuste Mega-Food-Trend. Es muss unvorstellbar fein sein.»
Oliver! Kennst du das?
Öh, nein, Oliver kennt das nicht. Aber Onkel Google ist schon zur Stelle. Und siehe da, zumindest auf TikTok scheint es sich tatsächlich um einen Trend zu handeln – millionenfache Aufrufe gibt's zum Stichwort «Mayak Eggs»:
Offenbar bedeutet «mayak eggs» übersetzt so viel wie «Drogen-Eier». Süchtig machend wie Drogen seien die, so unwiderstehlich.
Die Spezialität stammt aus Korea, wo sie gerne mal zum Frühstück gegessen wird, so sagt man. Weshalb ich meiner koreanischen Freundin schreibe, in der Hoffnung, etwas mehr Einblicke in die Materie zu bekommen:
Ha.
Egal, nach Durchsicht einiger TikTok-Videos muss ich eingestehen: Ja, ordentlich fein sieht das schon aus.
@myhealthydish How to make Mayak Eggs or Korean Marinaded Soy Eggs #mayakeggs #koreanmarinatedeggs #breakfastrecipes ♬ original sound - My Nguyen
Ergo will ich die Probe aufs Exempel machen: DRUG EGGS – are they worth the hype?
Die Zutatenliste kann variieren; einige Konstanten sind aber immer dabei. Hier sind meine:
Hey, bei den Mengenangaben müsst ihr selbst ein wenig ausprobieren. Aufgrund meiner schleichenden Chilisucht habe ich etwa eventuell etwas zu viel Chili genommen (vor allem angesichts der Tatsache, dass während des Marinierens die Schärfe zunimmt). Jedenfalls vermengt man alle Zutaten für die Marinade und bekommt etwas, das ungefähr so aussieht:
Hübsch, nicht?
Womit wir schon bei der Zubereitung wären:
Eier kochen: Das Kochwasser etwas salzen und 1–2 EL Essig beigeben (das soll das Schälen vereinfachen). Und dann – so instruieren uns alle Anleitungen übereinstimmend – die Eier direkt aus dem Kühlschrank ins kochende Wasser geben und 6 Minuten lang kochen. Danach im Eisbad vollständig abkühlen lassen. Auf diese Weise sollte man jene typischen Ramen-Eier erhalten – die mit dem Konfitüre-artigen Eigelb. Mmh.
Die Eier vorsichtig schälen, ...
... dabei aufpassen, dass man das Eiweiss nicht zerbricht. Nicht so wie ich 🙄.
Danach kommen die Eier in die Marinade und VERDAMMT, IST DAS COOL, GUCKT DAS MAL AN, ICH LIEB'S!
Nun lässt man die Eier einige Stunden lang – am besten aber über Nacht – im Kühlschrank marinieren. Bei mir sah's am folgenden Morgen so aus:
Zum Essen serviert man die Eier auf dämpfendem Jasminreis und träufelt noch etwas von der Marinade darüber.
(Ich habe noch als Beilage husch Pak Choi in Austernsauce gemacht – dauert keine 2 Minuten.)
Hey, ja, Es ist ausserordentlich fein. Danke, Marius!
Eine Droge? Na ja, das ist, glaub, die übliche TikTok-Übertreibungskultur, welche diese Terminologie gebar. Aber doch, doch – fein ist's! Kommt auf jeden Fall in mein Standardrezept-Repertoire.
Übrigens: Für Schweizer Eier der Grösse M (ca. 53 g) sind 6 Minuten im Wasser offenbar ein paar Sekunden zu viel. Wie im Bild zu erkennen ist, ist der Rand des Eigelbs ein wenig zu sehr hartgekocht:
(Aber dennoch fein.)