Am 12. Juni 1981 kam in den USA ein Film in die Kinos, der einen der bekanntesten Filmcharaktere der Populärkultur eingeführt hat: Indiana Jones.
40 Jahre später ist Harrison Ford noch immer mit Fedora und Peitsche unterwegs, wie die Bilder vom Dreh des fünften Teils zeigen. Zur Feier von vier Jahrzehnten archäologischen Eskapaden und frechen Sprüchen gibt es nun 10 spannende Fakten über Indy.
1999 wurde «Indiana Jones – Jäger des verlorenen Schatzes» in den USA in die National Film Registry aufgenommen. Dabei handelt es sich um ein Filmverzeichnis für besonders erhaltenswerte Filme. Aufgenommen werden ausschliesslich Filme, die als kulturell, historisch oder ästhetisch bedeutend angesehen werden. Es ist der einzige Teil der «Indiana Jones»-Reihe, der es in dieses Verzeichnis geschafft hat. Heute gilt Indiana Jones als einer der Filmcharaktere mit dem weltweit höchsten Bekanntheitsgrad, selbst unter Personen, die den Film nie gesehen haben.
Das ausser Kontrolle geratene Flugzeug der Nazis hatte während des Drehs tatsächlich Harrison Fords Bein überrollt. Dabei hatte er Glück im Unglück: Wegen der grossen Hitze in Tunesien, wo die Szene gedreht wurde, war der Gummireifen des Flugzeugs sehr weich geworden. Statt eines gebrochenen Beins trug er nur einen Bänderriss davon. Ford schlug die medizinische Hilfe aus, liess sein Knie mit Eis umwickeln und machte weiter.
Bei der berühmten Szene, in der Indy vom runden Felsbrocken davon läuft, stolpert er kurz und fällt beinahe hin. Das war echt und wurde von Steven Spielberg für den Film übernommen.
Während der Drehpausen schrieb Steven Spielberg zusammen mit Drehbuchautorin Melissa Mathison ein neues Script. Mathison war eigentlich auf dem Set, um ihren Mann Harrison Ford zu besuchen. Spielberg stellte ihr dabei eine Idee für eine neue Geschichte vor. Tatsächlich konnte Spielberg das daraus entstandene Drehbuch später verfilmen. Es kam 1982 als «E.T. – Der Ausserirdische» in die Kinos.
Für die Szene, in der der Affe den Hitler-Gruss macht, brauchte die Crew ordentlich Kreativität und Ausdauer. Um den Affen dazu zu bekommen, seinen Arm auszustrecken, hatte man eine Traube an eine Teleskopstange gebunden. Diese hielt man dem Affen hin, und zwar nur ganz knapp ausserhalb des Sichtfelds der Kamera. Trotzdem brauchte es ermüdende 50 Takes, bis der Affe seinen Arm so ausstreckte, dass es wie ein Hitler-Gruss aussah.
«Indiana Jones» war der erste Film, in dem Schauspieler Alfred Molina eine Rolle hatte, die gross genug war, dass sie im Abspann aufgeführt wurde. In der heutigen Populärkultur ist er unter anderem durch seine Darstellung als Dr. Otto Octavius in «Spider-Man 2» von 2004 bekannt.
Im Original sprechen die Nazis Deutsch. Allerdings waren die betreffenden Schauspieler Amerikaner, die kein Deutsch konnten. Das führte dazu, dass die entsprechenden Dialoge nicht nur mit einem sehr amerikanischen Akzent daherkamen, sondern teilweise schlicht falsch waren. Für die deutsche Übersetzung hat man daher auch diese Szenen neu synchronisiert. Für spätere DVD-Fassungen wurden die betreffenden Szenen auch für das US-Original neu eingesprochen – dieses Mal ohne US-Akzent und korrekt.
Die Szene im Grabmal mit den unzähligen Schlangen war eine ziemliche Herausforderung für die Crew. Insgesamt wurden etwa 7000 Schlangen dafür benötigt. Wobei: Eigentlich handelte es sich gar nicht bei allen um Schlangen, sondern um grosse Blindschleichen. Man erkennt sie daran, dass sie Ohrlöcher an der Seite haben, etwas, was Schlangen fehlt. Von all den unzähligen Schlangen war nur die Kobra giftig. Ein Crewmitglied wurde von einer Python in die Hand gebissen.
Da sich das Stund-Double von Karen Allen (Marion) weigerte, inmitten der Schlangen zu stehen, musste eine unkonventionelle Lösung her: Schlangenbetreuer Steven Edge rasierte sich die Beine, zog sich das Frauenkleid an und mimte so Marion inmitten der Schlangen. Harrison Ford wiederum ist jedes Mal er selbst, wenn er inmitten der Schlangen ist. Selbst die Cobraszene ist kein Fake, da er keine Angst vor Schlangen hat.
John Williams hatte für den Film zwei Vorschläge für die Titelmelodie komponiert. Als er sie Spielberg auf dem Klavier vorgespielt hat, war dieser von beiden absolut begeistert. Er schlug Williams vor, dass er beide benutzen sollte. Der Komponist kam diesem Wunsch nach und hat beide Melodien zum heute bekannten «Raiders March» vereint.
1981 waren Steven Spielberg und George Lucas zwei der erfolgreichsten Regisseure Hollywoods. Lucas galt als junges Talent, der durch «Krieg der Sterne» gerade auf einer Erfolgswelle ritt. Spielberg hatte dank «Der Weisse Hai» und «Unheimliche Begegnung» der dritten Art einen Ruf als Universalgenie. Trotzdem wollte zuerst kein Studio «Indiana Jones» finanzieren. Das lag unter anderem auch daran, dass Spielbergs letzter Film «1941» ein kommerzieller Flop war. Ausserdem galt Spielberg als unzuverlässig, weil er die geplante Drehzeit und das Budget fast immer überschritt.
Nachdem sie monatelang erfolglos bei den Studios vorgesprochen hatten, liess sich Paramount Pictures erweichen. Allerdings mussten sie dafür einige Zugeständnisse machen. Unter anderem, dass Spielberg das Budget und die geplante Drehzeit keinesfalls überschreiten dürfe. Andernfalls hätte es erhebliche Geldstrafen zur Folge. Da Spielberg seinen engen Freund Lucas, der als Produzent die Verantwortung trug, nicht enttäuschen wollte, tat er alles, um den Drehplan einzuhalten. So gab er sich unter anderem beim Drehen einer Szene schon nach dem ersten oder zweiten Take zufrieden, auch wenn er eigentlich als Perfektionist galt, der dazu tendierte, Szenen dutzende Male wiederholen zu lassen.
Tatsächlich war der Film sogar einige Tage vor dem geplanten Drehschluss komplett im Kasten. Seither hat Spielberg nie mehr seinen Zeitplan überschritten.
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