Zwischen all dem Müll, den Hollywood uns Jahr für Jahr zumutet, gibt es immer wieder Filme, die einfach richtig geil sind. Manche davon werden sogar zu Kultfilmen. Doch selbst diese Filme haben es selten leicht, bis sie das Filmlicht dieser Welt erblicken. Die folgenden fünf Beispiele zeigen, dass die Grenze zwischen einem tollen Film und Müll oft nur durch eine kreative Entscheidung getrennt ist.
Gibt es einen besseren Zeitreisefilm als «Zurück in die Zukunft»? Nein! Hört man sich aber an, was gewisse Studiobosse für Inputs hatten, kann man sich kaum vorstellen, dass Marty McFlys Reise in die Vergangenheit diesen Kultstatus erreicht hätte.
So forderte der Studio Manager Sid Sheinberg in einem Memo an Steven Spielberg, der den Film produzierte, diesem einen neuen Titel zu geben:
Damit der Titel plausibel sei, forderte er Spielberg auf, diesen im Film an mehreren Stellen einzubauen. Beispielsweise sollte sich Marty gegenüber George nicht als «Darth Vader from Vulcan» vorstellen, sondern als «Space man from Pluto».
Sheinberg war von seiner Titelwahl überzeugt:
Und wie reagierte Steven Spielberg darauf? Er schickte seinerseits ein Memo an Sheinberg, bedankte sich für die humorvolle Nachricht und meinte, dass sie alle ordentlich gelacht hätten. Und damit war die Sache erledigt.
Okay, streng genommen handelt es sich bei «Harry Potter» um eine ganze Filmreihe. Doch was die vermeintlich kreativen Köpfe dieser beinahe angetan hätten, ist wahrlich ein Sakrileg.
So berichtete David Heyman, der alle acht Filme produziert hat, dass das amerikanische Studio Warner Bros für Harry Potter ganz andere Pläne hatte. In einem frühen Stadium der Filmumsetzung wollte man die ganze Geschichte um den Zauberschüler in die USA verlegen.
Harry Potter wäre dann so etwas wie ein Teenie-Drama mit magischen Elementen geworden:
Schliesslich hätten alle Beteiligten dann aber eingesehen, dass «Harry Potter» einfach zu britisch sei, um die Geschichte einfach in die Staaten zu überführen.
Es ist wohl eines der brutalsten Enden der Filmgeschichte – visuell wie auch emotional. Wenn der Serienmörder am Schluss eine Schachtel an Detective Mills per Kurier überbringen lässt, ahnt man als Zuschauer bereits Böses. Ein paar Sekunden später hat man Gewissheit: In der Box liegt der Kopf von Mills' Frau. Dieser verliert daraufhin die Nerven und erschiesst den Serienmörder John Doe.
Wäre es nach dem Filmstudio gegangen, hätte dieses Ende folgendermassen ausgesehen:
Der Kurier bringt die Schachtel zu Detective Mills. Dieser öffnet sie und entdeckt darin den abgetrennten Kopf seines Hundes. Daraufhin verliert er die Nerven und will John Doe erschiessen – besinnt sich dann aber eines Besseren und tut es nicht.
Glücklicherweise gab es da Brad Pitt. Dieser hatte nämlich bereits nach dem Lesen des Drehbuchs erahnt, dass dem Studio das Originalende zu krass sein würde. Darum liess er sich dieses vertraglich zusichern. Zwar wollte ihn das Studio nachträglich noch umstimmen, scheiterte aber glücklicherweise.
Okay, wir haben da also ein Filmscript mit einer starken Frauenrolle, die auch noch gleich Hauptdarstellerin ist. Diese Frau ist Astronautin und muss nach der Zerstörung der Weltraumstation, in der sie sich befindet, um ihr Überleben kämpfen. Schlussendlich schafft sie es tatsächlich, durch viel Know-how und Überlebenswillen mehr oder weniger wohlbehalten auf die Erde zurückzukehren.
Und was sagte das Studio zu diesem Script?
Zum Glück hat sich Regisseur Alfonso Cuarón nicht beirren lassen und den Film so gedreht, wie er das für richtig hielt.
Dass Studio-Verantwortliche mit ihren kreativen Entscheidungen oftmals falsch liegen, beweist das Beispiel von «Das Ding aus einer anderen Welt».
Im Science-Fiction-Horror geht es um die Besatzung einer Forschungsstation in der Antarktis, die ein gefrorenes Alien entdeckt und wiedererweckt. Anschliessend dezimiert das nach und nach die Mannschaft. Schlussendlich wird die Basis zerstört, fast alle sterben und am Schluss bleibt offen, ob der Protagonist überlebt oder nicht.
Unschwer zu erraten, dass dem Studio dieses Ende nicht sonderlich gefiel. Also zwangen sie den Regisseur John Carpenter, ein neues Ende zu drehen, in welchem die Hauptfigur R. J. MacReady am Schluss gerettet wird.
Schliesslich wurden beide Enden einem Testpublikum vorgeführt und diese haben nicht so reagiert, wie sich das Studio das wohl vorgestellt hat:
So kam also die Version in die Kinos, welche John Carpenter von Anfang an geplant hatte – und die wir heute alle lieben.