Wenn am 2. November die sechste und letzte Staffel «House of Cards» startet, wird dies ohne Kevin Spacey in der Hauptrolle geschehen. Netflix hatte den Schauspieler nach dessen Missbrauchsskandal auf die Strasse gestellt.
Nun hat das Online-Portal Buzzfeed News herausgefunden, wie viel es Netflix gekostet hat, jegliche Geschäftsbeziehungen mit Spacey zu beenden. Demnach soll der Streaming-Dienst 39 Millionen US-Dollar abgeschrieben haben, um sich von dem gefallenen Star zu trennen.
Der hohe Betrag kommt zustande, weil Netflix unter anderem einen Film mit Kevin Spacey in der Hauptrolle gestrichen hat. Der Streifen mit dem Titel «Gore» war als Biopic über den Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler und Politiker Gore Vidal angelegt. Der Film war zum Zeitpunkt des Skandals schon beinahe fertig produziert, wird aber nun niemals auf der Streaming-Plattform erscheinen.
Bisher habe sich auch kein anderes Studio gefunden, welches «Gore» vertreiben will. Das dürfte vor allem am Inhalt liegen, der im Zusammenhang mit Kevin Spacey für viele wohl untragbar geworden ist. Im Film soll unter anderem zu sehen sein, wie die von Spacey gespielte Hauptfigur mehrfach versucht, einen jungen Mann zu verführen.
Es ist nicht die erste Produktion, die durch Spaceys Skandal in Schräglage geriet. In Ridley Scotts Film «Alles Geld der Welt» wurde der Schauspieler 2017 kurz vor dem Kinostart in Notfallnachdrehs durch den Schauspieler Christopher Plummer ersetzt. Ein weiterer Film, «Billionaire Boys Club», war in gerade einmal elf Kinos erschienen, bevor er schliesslich kurz darauf auf DVD und VoD veröffentlicht wurde. (pls)
Ich begrüsse es, dass die Leute sexuelle Übergriffe nicht mehr einfach hinnehmen und laut werden. Zerrt die Leute aber mal vor Gericht und gewinnt dort, ansonsten bleibt ein bitterer Beigeschmack in dem man nicht mehr so weiss wie sehr man dem ganzen noch trauen soll. Mittlerweile glaubt man auch keiner/m #metoo genau aus diesem Grund.