Es klingt wie der ultimative Master-Plan: 2019 wird der Mauskonzern seinen eigenen Streaming-Dienst auf den Markt bringen und damit gegen Netflix und Co. antreten. Der Schritt scheint logisch, hat Disney selbst doch einen gigantischen Katalog an Film- und Serientiteln.
Dumm nur, dass Disney vor zwei Jahren einen Deal abgeschlossen hat, der ihnen nun ordentliche Probleme bereitet. 2016 hat Disney nämlich die TV-Senderechte für diverse «Star Wars»-Filme an den Konkurrenten Turner Broadcasting verkauft. Und weil damals bei Disney anscheinend noch niemand daran gedacht hatte, dass ein eigener Streaming-Dienst eine gute Sache wäre, haben sie die Streaming-Rechte gleich mitverkauft – und zwar bis 2024.
Laut dem Branchenmagazin Bloomberg soll Turner ungefähr 274 Millionen US-Dollar für die Rechte der «Star Wars»-Filme bezahlt haben, die zwischen 1977 und 2005 erschienen sind, plus «einigen neueren Titeln». Damit hat Turner also mindestens die Streaming-Kontrolle über Episode eins bis sechs.
Für Disney, das bei ihrem neuen Streaming-Service vor allem auf «Star Wars»- und Marvel-Filme setzt, ist das natürlich äusserst ärgerlich. Was macht der Mauskonzern also? Er bietet Turner eine Menge Geld, um die Rechte vorzeitig zurückzuerhalten. Und was macht Turner? Sie lehnen ab.
Verständlich, denn Turner gehört zum gleichen Konzern wie das Filmstudio Warner Bros. Und dieses ist mit seinen DC-Superhelden-Filmen einer der schärfsten Konkurrenten von Disney. (pls)