Ein Sommer ohne Bikini? Heute fast unmöglich! Doch das ist noch nicht lange so. Nach der offiziellen Erfindung des Bikinis im Jahr 1946 war das Tragen eines Bikinis vielerorts verboten. Trägerinnen konnten mancherorts sogar von der Justiz bestraft werden. Zweiteilige Badeanzüge (mit etwas mehr Stoff) waren hingegen erlaubt.
Trotz Verbot wagten sich einige Frauen ins «sündige Gewand» – und wurden dafür verpönt. Erst in den Sechzigern – mit der sexuellen Revolution – erlangte der Bikini breite Akzeptanz in der westlichen Welt. Linksliberale Frauen benutzten das Kleidungsstück, um auf die Selbstbestimmung aufmerksam zu machen. Und auch der Aufstieg der Filmindustrie sowie der Hollywood-Glamour hatte einen grossen Einfluss auf die heutige Bademodeindustrie.
Dabei geht die Geschichte des Zweiteilers zurück in die Zeit der Römer. Mosaike aus der Zeit des Kaiser Diokletian (286–305 n. Chr.) in der Villa Romana del Casale zeigen, dass Frauen wohl damals schon Bikini-ähnliche-Kleidungsstücke trugen. Diese Bekleidung ist allerdings sonst in der gesamten Antike nicht belegt.
Heute gibt es Bikinis in allen Variationen. Sie heissen: Triangel, Monokini, Bandeau, Minikini, Brazil und so weiter. Dabei war die Auswahl bereits anno dazumal keinesfalls fantasielos.
Kein Abstecher ins kühle Nass, sondern ins Fotoarchiv der Bademode von damals:
Die US-amerikanische Schauspielerin Jane Wyman geniesst an einem kalifornischen Strand im Jahr 1935 ein kühles Getränk.
Esther Williams war nicht nur eine Schauspielerin, sondern auch US-amerikanische Schwimmmeisterin. 1942 schlüpfte die «schwimmende Schönheit» in einen weissen zweiteiligen Badeanzug.
Sonnenbaden auf einer Schweizer Wiese im Jahr 1943.
Eine Frau posiert in einem zweiteiligen Badeanzug mit Pflanzenmuster, undatierte Aufnahme.
Ferienlager im Hasliberg im Berner Oberland im Jahr 1943.
Eine Sommertouristin posiert 1946 in einer felsigen Bucht am Meer bei Nervi, einem Vorort von Genua, Italien.
Micheline Bernardini: Auftritt mit dem neuen Bikini-Badeanzug (aus einem Stoff mit Zeitungsdruckmuster) am 5. Juli 1946 in Paris.
Der Schweizer Maschinenbauer Louis Réard gilt als Erfinder des Bikinis. «Bikini» nannte er das Produkt, nachdem die Amerikaner fünf Tage davor – am 1. Juli 1946 – die erste Atombombe über dem Bikini-Atoll warfen.
Zunächst erhielt das als «schamlos» empfundene Kleidungsstück an vielen Orten Badeverbot, darunter Italien, Spanien und Portugal.
1952 folgte die erste extravagante Bikini-Creation des Pariser Modeschöpfers Jacques Heim.
Ein weiteres extravagantes Stück von Heim – diesmal mit Fransen.
Die französische Schauspielerin Brigitte Bardot in Cannes, Frankreich, im Jahr 1953. Mit diesem Bild erregte die Schauspielerin internationale Aufmerksamkeit – weil sie einen Bikini trug.
Das US-amerikanische Model Pat Parker pafft auf einem Dach in New York City am 15. Juli 1954 an einer Pfeife – im Zebrabadeanzug und mit Pfeifen-Ohrringen.
Die Schweizer Schauspielerin Ursula Andress am Strand von Fregene bei Rom im Jahr 1954.
In einem mit Dalmatiner-Muster bedruckten Badeanzug posierte der US-amerikanische Filmstar Sheree North im Juli 1955.
Die Schweizer Filmschauspielerin Liselotte Pulver posiert in Hollywood in einem Badeanzug.
Die französische Filmschauspielerin Jeanne Moreau auf einem Segelboot in Venedig, September 1958.
Eine Frau in einem gepunkteten Bikini in einer Badi in Frankreich im Jahr 1959.
Zwei Frauen vor einem Hotel in Tel Aviv im Jahr 1961.
Aufnahme aus einem Bikini-Werbespot von 1962.
Eine junge Frau steht in einem knalligen Bikini vor einem Schweizer Gewässer im Jahr 1965.
Eine Frau im karierten Bikini in Chicaco im Jahr 1973.
Bikini-Oberteile trocknen an einem Zaun, undatierte Aufnahme aus der Schweiz um 1980.
(cst)
Du treisch ja mini Bikini
Das si nid dini Bikini, seits Stini, si mini
Stini die mini Bikini si dini, das gsehn ig seits Vreni, s treit keni so weni wie du.
Dialog im Strandbad.