Das Schweizer Forschungsinstitut Sotomo zeigt im Auftrag des Berner Generationenhauses mit dem Generationen-Barometer 2023, was die Menschen in der Schweiz heute bewegt. Wir haben 15 Punkte daraus herausgepickt und zeigen von der Lebensarbeitszeit über die Erweiterung der Wehrpflicht auf Frauen bis zum Beziehungsmodell, wie die verschiedenen Generationen darüber denken.
Nachdem beim letzten Generationen-Barometer 2021 noch die Covid-19-Massnahmen die Gesellschaft geteilt hatten, steht jetzt wieder der Unterschied zwischen Reich und Arm bei der Differenzierung der Schweiz zuoberst. Erst dahinter folgt die politische Ausrichtung.
Auffallend ist, dass in diesem Jahr insbesondere die 18- bis 25-Jährigen ein Auseinanderdriften der Gesellschaft sehen. Bei den älteren Generationen nimmt diese Ansicht deutlich ab.
Arme, ältere, politisch links eingestellte Frauen, die auf dem Land wohnen, gelten als einfühlsamste Personen. Allgemein gelten gemäss dem Generationen-Barometer Frauen als besonders einfühlsam, Reiche dagegen überhaupt nicht.
Auffallend ist, wie sehr sich die Selbst- und Fremdwahrnehmung unterscheidet. Am ausgeglichensten sind die jungen Menschen. Bei Frauen/Männern, Stadt-/Landbevölkerung sieht dies nicht mehr sehr ausgewogen aus.
Eine sehr grosse Diskrepanz gibt es vor allem bei der Eigen- und Fremdeinschätzung aus beiden politischen Lagern und bei Armen und Reichen:
Jede Person erhält mit 25 Jahren einmalig 120'000 Franken als «Startkapital ins Erwachsenenleben»? Die Idee des französischen Ökonomen Thomas Piketty will mit der «Erbschaft für alle» der Vermögensungleichheit entgegenwirken.
In der Schweiz steht über die Hälfte dieser Idee kritisch gegenüber. In den Unterkategorien sprechen sich einzig Personen mit höherer Bildung knapp für ein solches Modell aus.
Soll die Wehrpflicht für Männer auf einen obligatorischen Gemeinschaftsdienst für Männer und Frauen ab 18 Jahren ausgeweitet werden? Statt Militärdienst könnte man dann beispielsweise auch einen Pflegedienst für ältere Menschen absolvieren.
Bei den 18- bis 25-Jährigen findet diese Idee immer mehr Anklang. In der aktuellen Befragung sprachen sich schon 58 Prozent dafür aus, 13 weitere sind eher dafür. Auch bei älteren Semestern kommt die Idee grundsätzlich gut an und erreicht eine Zustimmung von fast 75 Prozent.
Eine andere Reformidee erhält fast so viel Zustimmung. Bei der «Lebensarbeitszeit» geht es darum, dass Personen, die später ins Berufsleben einsteigen, auch später in Pension gehen sollen.
Rund zwei Drittel halten die Idee für gut. Auffallend ist hier, dass vor allem bei der jüngsten Bevölkerungsgruppe die Zustimmung gegenüber der letzten Befragung zugenommen hat.
Gegenüber 2020 nahm die Zufriedenheit insgesamt von 83 auf 89 Prozent zu. Dabei ist der Anteil der «sehr zufriedenen» bei den Ü55-Jährigen deutlich am höchsten. Jüngere Generationen sind dagegen nur «eher zufrieden».
Das Jahr 2052 stellen sich alle Altersgruppen nicht sehr rosig vor. Insbesondere die 18- bis 25-Jährigen malen eher schwarz. Aber auch bei den älteren Generationen sind rund zwei Drittel der Meinung, dass unser Leben in 30 Jahren nicht besser sein wird.
Immerhin glaubt die jüngste Generation noch an einen sehr grossen Einfluss, den sie auf die Zukunft der Gesellschaft hat. Je älter die Personen werden, desto kleiner sehen sie ihre Möglichkeiten.
Nur etwas über der Hälfte (52 Prozent) aller Schweizerinnen und Schweizer ist es wichtig, sich ökologisch nachhaltig zu verhalten. Das ist im Vergleich zu den Vorjahren gar ein kleiner Rückgang.
Bei der Selbsteinschätzung im tatsächlichen Verhalten zeigt sich gar, dass viele im Klimahandeln noch unter dem Klimabewusstsein leben. Insbesondere junge Menschen wissen zu 71 Prozent, dass Nachhaltigkeit wichtig ist, als klimafreundlich bezeichnen aber nur 42 Prozent von ihnen den eigenen Lebensstil.
Knapp jede/r Fünfte kann sich eine offene Beziehung oder eine Beziehung mit mehreren Personen vorstellen. Den grössten Anklang findet diese Idee mit 25 Prozent noch bei Männern.
Schauen wir hier noch etwas genauer hin. Bei den Frauen können sich 18- bis 35-Jährige am ehesten offene Beziehungen vorstellen. Bei den Männern sind es die 46- bis 55-Jährigen, welche so einem Modell mit 35 Prozent zustimmen. Auffallend: Bei den Frauen ist dies genau diejenige Altersgruppe, in welcher eine offene Beziehung am wenigsten Anklang findet.
Wenn du wählen könntest: Würdest du Geld oder Freizeit nehmen? Die Frage spaltet die Gesellschaft. Insgesamt würden 56 Prozent (höchster Wert) der Frauen Freizeit bevorzugen, bei den Männern würden 53 Prozent das Geld bevorzugen.
Bei der Frage, ob Geld oder Freizeit, lohnt sich der Blick auf die Geschlechter und die Lebensphasen. Jungen Frauen (18- bis 25-Jährige) ist Geld wichtiger als gleichaltrigen Männern. Allerdings wechselt dies im Verlauf des Lebens. So gewichten Frauen über 55 Jahren Freizeit höher als Geld, bei Männern geht die Entwicklung in die andere Richtung.
Besonders die Grafiken.
Wenn ich mir die denn in der Zoom-Ansicht in Ruhe anschauen könnte, sie nicht sogleich wieder in die kleine Ansicht springen würden, sobald ich sie loslasse.
Und wenn ich nicht nach jeder Grafik wieder von Neuem in den Artikel reinklicken und mich zur nächsten Grafik scrollen müsste.
Aber so, wie's jetzt ist, ist mir das viel zu mühsam und zeitraubend.
Schade, wären sicher sehr interessante Grafiken..
70% sehen ein Auseinanderdriften zwischen Reich und Arm. Da kann ich nur raten: befasst euch mit den Parteien, wofür sie einstehen, wo sie wirken und wie. Und dann, geht wählen. Ich weiss, "die da oben machen eh was sie wollen" und so, Aber es ist nur die Politik, die der Gier Grenzen setzen kann und für gerechte Verhältnisse sorgen sollte.