In der Schweiz geht es wieder mit der Realityshow «Der Bachelor» los und viele verdrehen deswegen die Augen. Doch ein Blick in die Fernsehlandschaft unserer Welt zeigt: In Sachen TV-Trash gibt es weit Schlimmeres.
«Vom hässlichen Entlein zum Schwan» war das Motto der Trash-Sendung «The Swan» von 2004. Acht unscheinbare Frauen wurden darin zu «vorzeigbaren Damen» aufgedonnert. Abheben wollte sich die Sendung dadurch, dass die Kandidatinnen tatsächlich operiert wurden, um gewisse körperliche «Makel» zu beseitigen. Danach mussten sich die Frauen in Abendkleidern, Badeanzügen und Unterwäsche dem Publikum präsentieren.
Fünf Jahre lang lief diese Sendung in China, bevor sie 2012 abgesetzt wurde – nach einer erschreckenden Reportage der BBC. In der regionalen Show interviewte eine chinesische Reporterin Todeskandidaten oft nur Minuten vor deren Hinrichtung. Dabei erniedrigte sie die Personen und warf ihnen Dinge wie «Sie sind Abschaum» an den Kopf. Als die Show wegen der BBC-Aufdeckung international für negative Schlagzeilen sorgte, liess Peking die Sendung per sofort einstellen.
2003 kam der Sender ABC auf die grandiose Idee, eine Art «DSDS» zu machen, bei dem es aber nur darum ging, die Kandidaten als «Hot» or «Not» einzustufen. Unter anderem wurde über so tiefgründige Themen wie «So sieht ein perfekter Bizeps aus» diskutiert und darüber, ob sich eine Kandidatin Silikonkissen in ihren BH gestopft hatte oder nicht.
Sexistischer geht es wohl kaum. In dieser dänischen Sendung musste sich eine Frau jeweils komplett nackt vor zwei (meist älteren) Männern präsentieren. Diese kommentierten und bewerteten daraufhin den Körper der Kandidatin. Natürlich ging es vor allem darum, die Person zu erniedrigen. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, durfte die Kandidatin während ihrer Bewertung nicht sprechen, damit sie sich nicht verteidigen konnte.
In dieser pakistanischen Show winkte als Hauptpreis ein Baby. Kein Witz! Eltern, die gerne ein Kind adoptieren wollten, mussten sich in der Sendung unter anderem in Dingen wie Kochen oder einem Koranquiz beweisen. Wer alle Disziplinen erfolgreich meisterte, erhielt am Schluss das Baby als Geschenk überreicht.
Nackt zieht immer. Warum also nicht einfach das ganze Personal einer Firma eine Woche lang nackt arbeiten lassen? Sechs kleine Firmen nahmen 2010 die Herausforderung des englischen Senders Virgin 1 an. Zusammen sollten sie vollkommen nackt diverse Aufgaben lösen, um so als Firma zusammenzuwachsen.
Geht es um absurde TV-Shows, läuft die Niederlande sogar den USA den Rang ab. Vor allem die TV-Sendung «Versuchskaninchen» sorgte 2011 für Empörung. Die beiden Moderatoren haben damals angeblich ein kleines Stück Menschenfleisch gegessen. Dieses wurde den beiden zuvor von einem Arzt aus deren Körpern herausoperiert. Kurz darauf wurden die Moderatoren, der Arzt und der TV-Sender vom Staat verklagt. In den Niederlanden ist es illegal, Körperteile zu entnehmen, wenn dafür kein medizinischer Grund vorliegt.
Diese TV-Show hat 2017 für weltweites Aufsehen gesorgt – aber nicht im Positiven. In der Quizshow mussten sich Leute durch mehrere Runden raten, indem sie Menschen einschätzen mussten, die vor ihnen auf einer Drehscheibe standen. Kategorien waren unter anderem:
Dass aus Japan einige verrückte Game-Shows kommen, wissen wohl die meisten. Die Sendung «Sing What Happens» toppt aber alles. Die Aufgabe ist dabei denkbar einfach: Ein Mann steht unten ohne auf einer Bühne. Dabei wird seine Nacktheit nur durch einen Vorhang verborgen. Nun muss der Kandidat einen Song singen, während ihn eine Frau umgarnt und ihm einen runterholt. Kommt er, bevor der Song zu Ende ist, hat er verloren.
Das selbst aus dem Krieg ein TV-Event gemacht wird, zeigt diese irakische Sendung. «In the Grip of the Law» ist halb Dokumentation, halb Reality-TV, in der gefangene «IS»-Terroristen, die meist in der Todeszelle sitzen, mit den Angehörigen von Opfern zusammengebracht werden. So soll den Angehörigen die Möglichkeit gegeben werden, die Täter zumindest verbal zur Rechenschaft ziehen zu können.