Stürmisches Wetter und Niederschläge haben in den Kantonen Bern und Luzern in der Nacht auf Freitag die Einsatzkräfte beschäftigt. Es kam zu Stromausfällen und Erdrutschen. Bei Emmen LU machte Hochwasser zudem Strassen unpassierbar.
Vom Stromausfall betroffen waren rund 7000 Haushalte im Entlebuch, dem Michelsamt und dem Seetal, wie die Centralschweizerischen Kraftwerke (CKW) mitteilten. Stürmische Winde und der Schneefall hätten zum Ausfall von mehreren Mittelspannungsleitungen geführt. Erste Störungen seien kurz vor Mitternacht aufgetreten.
Die Techniker der CKW arbeiten laut Angaben des Unternehmens mit Hochdruck an den Reparaturen. Bis wann die Unterbrüche dauern, war zunächst unklar.
Auf der Strasse zwischen Entlebuch und Schachen ging ein Erdrutsch bei Schachen nieder. Die Renggstrasse sei vorerst unpassierbar, sagte der Sprecher der Luzerner Polizei auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Personen seien keine zu Schaden gekommen. Die Feuerwehr sei vor Ort. Wie lange die Sperrung dauert, war zunächst unklar.
Ein weiterer Erdrutsch sei bei Obernau zwischen Malters und Kriens gemeldet worden. Die Strasse sei aber passierbar. Zudem seien verschiedene Strassen vereist.
Grosse Wassermengen sorgten auch in der Vorortsgemeinde Emmen für Probleme. Die wegen Hochwasser zeitweilig gesperrte Hauptstrasse zwischen Waldibrücke und Emmen ist mittlerweile wieder offen. Gesperrt war dagegen noch die parallel verlaufende Strasse westlich des Flugplatzes.
Die Berner Kantonspolizei bekam zwischen Donnerstagabend, 18 Uhr, und Freitagmorgen rund 80 Unwettermeldungen, wie sie via Twitter mitteilte. Dies vor allem aus dem Mittelland, dem Emmental, dem Oberaargau, dem Berner Jura und dem Seeland. Verletzt wurde niemand.
Guten Morgen!
— Kantonspolizei Bern (@PoliceBern) 15. Dezember 2017
Seit gestern Abend 1800 Uhr erhielten wir zirka 80 Unwetter-Meldungen, v.a. aus Regionen Mittelland-Emmental-Oberaargau,
Berner Jura-Seeland und Bern. Überwiegend Wasser in Gebäuden, Bäche mit hohem Wasserstand oder umgestürzte Bäume. Es wurde niemand verletzt.
Laut der Internetseite der BKW ist im Raum Thun und im Emmental an mehreren Orten der Strom ausgefallen. Und der TCS meldet wegen Lawinengefahr eine Strassensperrung im Gantrischgebiet. Zwischen Sangernboden und der Gurnigelpasshöhe ist die Kantonsstrasse bis auf Weiteres nicht passierbar.
Wie der Wetterdienst Meteonews schreibt, brachte eine Kaltfront ausgehend von Sturmtief Zubin besonders im Flachland und entlang der Voralpen grössere Niederschlagsmengen von verbreitet 30 bis 40 Litern pro Quadratmeter. Dabei schneite es teils bis in tiefe Lagen.
Diese Nacht #stürmte es besonders in den westlichen Landesteilen. Nun wird der #Wind allmählich schwächer. Die stärkste #Böe im Flachland gab es in Mühleberg/BE mit 102 km/h. ^je pic.twitter.com/ioRyD2Asqn
— SRF Meteo (@srfmeteo) 15. Dezember 2017
Zudem stürmte es in der Nacht laut Angaben von SRF Meteo stark. Auf dem Pilatus bei Luzern wurden Böen bis zu 107 Kilometer pro Stunde gemessen. Im Flachland am kräftigsten blies es bei Mühleberg BE mit Tempo 102.
Auf dem Zürcher Kantonsgebiet kam es zu rund einem Dutzend Verkehrsunfällen. Diese seien alle auf eine Fahrweise zurückzuführen gewesen, die nicht dem Wetter angepasst war. Ausserdem mussten die Feuerwehren im Kanton ein gutes Dutzend Mal ausrücken wegen umgestürzter Bäume.
Am Vorabend hatten die starken Schneefälle den Verkehr in der Stadt beeinträchtigt. Verschiedene Buslinien der Zürcher Verkehrsbetriebe konnten bis zum Morgen gewisse Haltestellen nicht bedienen, wie die VBZ mitteilte. Steile Teilstücke liessen sich wegen Eis- und Schneeglätte von den Bussen nicht überwinden. (sda)