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Du willst nur das Beste? Voilà:
So oder ähnlich klangen die Klagen vieler in den vergangenen Wochen. Dieses Zitat aber stammt nicht aus der heutigen Zeit. Es ist genau genommen 100 Jahre alt.
Der Sommer 1916 war durch Missernten gezeichnet. Der Grund war: die Witterung. Ungewöhnlich viel Niederschlag gab es in diesem Jahr und die Temperatur wich im Durchschnitt um 2 Grad vom sonstigen Temperaturniveau ab. Der Sommer galt 1917 mit 41 Hageltagen als schwerstes Hageljahr in der Geschichte der Hagelversicherung.
Das mutige Unternehmen, 1919 für die Summe von 70'642 Franken ein Lido zu bauen, wurde belohnt. Bereits im ersten Jahr verzeichnete das Strandbad Weggis 31'596 Besucher. Doch der Erfolg rief auch bald Neider und Warner auf den Plan. In einer Chronik des Kurvereins heisst es:
Grund war, dass die Männer und Frauen nicht abgetrennt in eigenen, voneinander abgetrennten Badeanstalten badeten. Man schwamm gemeinsam im offenen See – welch ein Skandal!
Eine Anekdote illustriert eine Folge dieses „ach so schändlichen Treibens“: die Kinder aus dem Waisenhaus Eggisbühl hatten die strikte Anweisung, dass sie ja den Umweg über die „Eichi“ nehmen mussten wenn sie zur Schule marschierten und so einen weiten Bogen ums Lido machten.
Aufgrund vieler nachdrücklicher Forderungen verfügte der Regierungsrat des Kantons Luzern schliesslich einige „einschneidende“ Massnahmen: alle männlichen Besucher (die weiblichen sowieso…) mussten ein brustbedeckendes Badegewand tragen, das Bad musste über die heisseste Mittagszeit geschlossen werden, das Fotografieren war gänzlich verboten und ein vom Regierungsrat bestellter Aufseher sorgte für Zucht und Ordnung.
Doch welch Wunder - die Ordnungshüter hatten Mühe, das neue Reglement durchzusetzen. Die Polizeidirektion schreibt dem Regierungsrat:
Trotz allen Schwierigkeiten wurde das erste Strandbad der Schweiz bekannt und zum Vorbild für viele weitere Badeanstalten. (quelle: badeinfo)
Bis 1830 wurde in vielen Gebieten Europas und auch rund um Zürich nackt gebadet. Es folgte ein gerichtliches Verbot und die Einführung der Bademode. Die Dame geht mit Badehose und knielanger Bluse ins Wasser und der Herr mit einem bis über die Achsel gehendes "Strandkostüm". quelle: badi-info.ch
Bis 1830 wurde in vielen Gebieten Europas und auch rund um Zürich nackt gebadet, dann wurde das obrigkeitlich verboten. Trotzdem konnte sich der Bikini erst 1960 richtig durchsetzen. In diesem Sinne: Danke Ursula!
Früher waren in den öffentlichen Schwimmbädern nicht nur die Garderoben nach Geschlechtern getrennt, sondern sogar die Bassins. So auch in der 1854 bis 1885 erbauten Seebadanstalt Luzern.
Doch wie regelt man es im See, dass sich die nur in Badekleidern bekleideten Männer und Frauen nicht begegneten und somit ein skandalöser Sittenverstoss vermieden werden kann? Die Badeanstalt fand eine einfache Lösung: Nur die Männer durften sich im See abkühlen, die Frauen mussten innerhalb der Anstalt verweilen.
Schon früh beschäftigte die Menschen die Frage, ob man Ertrunkene wiederbeleben kann. Die Luzerner Behörden beliessen es nicht beim denken, sondern kauften sich kurzerhand eine solche Wiederbelebungsmaschine. Diese bestand aus einem Blasebalg, einer Glutpfanne und einer Röhre, die dem Ertrunkenen in den After gesteckt wird. Die Glutpfanne fühlt man mit glühender Kohle und Tabak und blies danach, mit Hilfe des Blasebalges, Tabakrauch ins Gedärme des Ertrunkenen.