Das «Unwort des Jahres 2014» heisst «Lügenpresse». Das teilte die «Unwort»-Jury unter dem Vorsitz der Sprachwissenschafterin Nina Janich am Dienstag in Darmstadt mit. Das Schlagwort «war bereits im Ersten Weltkrieg ein zentraler Kampfbegriff und diente auch den Nationalsozialisten zur pauschalen Diffamierung unabhängiger Medien», hiess es zur Begründung.
Das Wort «Lügenpresse» macht in Deutschland neuerdings auch unter den islamfeindlichen Pegida-Anhängern wieder die Runde. Verschwörungstheoretiker bezichtigen die Journalisten, von Geheimdiensten gelenkt zu werden. Sowohl vom rechten als auch vom linken Rand des politischen Spektrums wird ihnen ausserdem vorgeworfen, in der Ukraine-Krise zu antirussisch zu berichten.
«Mit dem Ausdruck »Lügenpresse« werden Medien pauschal diffamiert», sagte Janisch. «Eine solche pauschale Verurteilung verhindert fundierte Medienkritik und leistet somit einen Beitrag zur Gefährdung der für die Demokratie so wichtigen Pressefreiheit.» (whr/sda)