Der Büroalltag war ganz bestimmt nicht die erste Intention. Bequem rumsitzen ist im Gegenteil genau das Falscheste, was du mit deinem Allerwertesten anstellen könntest. Dieser Muskel ist nämlich ursprünglich designed, um deinen Oberkörper aufrecht zu halten und deine Beine aus der Hüftlinie heraus zu bewegen. Gleichzeitig sollte diese nicht wegknicken.
Dein Po ist also dazu da, dass du dich bewegst.
Doch genau das tun wir immer weniger.
Und immer mehr erleiden das sogenannte «Dead Butt Syndrom». Kennen Läufer dieses Problem schon länger (nein, nicht weil sie zu wenig, aber falsch rennen) sind in den letzten Jahren zunehmend auch Bürostuhlprofis betroffen ...
Die offizielle deutsche Bezeichnung ist Gluteale Amnesie. Dein Po vergisst schlicht, dass er da ist und wie er funktioniert. Für die acht Stunden am Schreibtisch und damit verbunden minimalen Bewegungen reichen deine vorderen Oberschenkelmuskeln nämlich zumindest oberflächlich absolut aus.
In der Schweiz sind über 40 Prozent der Bevölkerung von Rückenbeschwerden betroffen, die im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz stehen.
Zeit nicht mehr die Symptome, sondern den Ursprung zu bekämpfen:
Um sicher zu stellen, dass du immer wieder mal aufstehst und deinen Popo massierst.
Die Kniebeuge gehört zu den effektivsten Möglichkeiten den Gluteus Maximus direkt anzugehen. Damit aber auch eine Wirkung entsteht und keine Nebenwirkung, stell mal lieber sicher, dass du weisst, was du tust:
Ein Arbeitsplatz besteht aus zwei hauptsächlichen Elementen: Einem Tisch und einem Stuhl. Beides kann optimiert werden, um deine Körperposition zu verbessern. Ein Stehschreibtisch kann genauso zu einem gesamtheitlicheren Bewegungsprofil beitragen wie ein ergonomischerer Stuhl. Oder lieber gleich ein Hocker, damit du gar nicht erst auf den Gedanken kommst, dich in die Lehne reinzulümmeln?
Mit wenigen einfachen Bewegungen kannst du abends deinen Po wieder aufwecken – wenn dir das im Grossraumbüro zu unangenehm sein sollte. Auf dass dein Allerwertester am nächsten Tag noch weiss wer er ist.
Effektiver ist es natürlich, deine kurzen Pausen im Verlauf des Alltags zu nutzen, um deinen Körper wieder zu aktivieren.
Und du kannst dir ja überlegen, was dir unangenehmer ist: Auf dem Parkplatz oder im Aufenthaltsraum beim Stretchen erwischt zu werden oder beim HR anzurufen, dass du einen Kranktag brauchst – weil dein Po sich verabschiedet hat.
Die Rückenschmerzen sind nämlich nur der Anfang. Denn wenn sich die Muskelsehnen in deinem Hintern in ihrer völligen Überforderung zwischen Ausgleich und Paralyse erstmal entzünden – dann wird dich der durchdringende Schmerz komplett ausser Gefecht setzen.
Dann doch lieber vorbeugen. In jedem Sinne.