Die Freude an der Musik ist der ganzen Band von weitem anzusehen. Ihr Ziel ist es, Leute durch ihre Musik zu heilen, motivieren und inspirieren. Dies ist ihr auch wirklich gelungen. Die Spannung und Faszination sind den Zuschauern anzusehen. Doch sobald die Musik lauter und intensiver wird, sind überall mitnickende Köpfe und tanzende Personen zu sehen. Das Auflockern der Stimmung kommt aber definitiv nicht zu kurz. Wenn er gerade nichts zu tun hat, steht der Schlagzeuger Domo Branch auch gerne einmal neben die Bühne und sieht seiner eigenen Band zu. Auch die Sängerin Imani Rousselle gönnt sich selbst eine Pause und sitzt zwischendurch eine Weile auf den Boden.
Dass die Musiker ein sehr gutes Verhältnis untereinander haben, fällt allen sofort auf. Domo Branch bezeichnet seine Band auch als seine Familie und lädt das Publikum ein, einen Einblick in diese Familie zu erhalten. Alle Mitglieder unterstützen sich gegenseitig, und der Stolz aufeinander ist sehr deutlich zu sehen. Jeder Musiker hat mindestens einmal einen Solo-Teil oder eine kurze Sequenz der ungeteilten Aufmerksamkeit. Bei einem Schlagzeugsolo ist das Lächeln und der stolze Blick von Imani Rousselle zu bemerken, während sie Domo Branch zusieht. Während einem Bass-Solo von Ben Feldmann tritt sie sogar auf die Seite, damit man den Bassspieler besser sehen kann. Dem Pianospieler Sean Mason wird besonders oft gedankt, da Domo Branch einige Male das Publikum auffordert, für den ausserordentlichen Pianisten zu klatschen.
Der Schlagzeuger schafft es, das ganze Publikum mit Musik, aber auch persönlich zu packen. Am Anfang des Konzertes fragt er die Besucher, ob sein Mantel gut aussieht. Mitten in einem Lied mischt er sich unter die Zuschauer und gibt einigen ein High-Five. Bei der Zugabe fordert Domo Branch das ganze Publikum auf, sich zu erheben und mitzutanzen. Alle Zuschauer leisten ihm Folge, nicken ihre Köpfe und bewegen sich im Takt. Gute Laune, Freude und Fröhlichkeit verbreitet sich im Saal. Viele lachende Gesichter sind zu sehen.
Der Schlagzeuger möchte mit seinen selbstgeschriebenen Liedern die Botschaft weitergeben, dass traurige Ereignisse passieren und das Leben dennoch weitergeht. Sein Vater starb, als er sechzehn Jahre alt war. Darüber hat er eine vierteilige Suite geschrieben, welche die Band am Anfang des Konzertes spielt. Die vier Teile sind bewusst so gewählt, da er zu diesem Zeitpunkt im vierten Jahr des Colleges war. Jeder Teil fokussiert sich auf einen Lebensabschnitt, den Domo Branch im entsprechenden Jahr durchmachte.
Die Sängerin schaut meistens gar nicht ins Publikum, die Musiker sind eher einander zugewandt und bilden fast einen Kreis. Zum Teil scheint es, als würden sie die Zuschauer im Saal gar nicht bemerken. Sie improvisieren voller Freude für sich selbst und machen miteinander Musik. Trotzdem suchen sie immer wieder die Verbindung zum Publikum und der Schlagzeuger plaudert mit den Zuschauern. Zum Schluss präsentieren sie noch ein selbst geschriebenes Lied als Dankeschön für die Zuschauer. Die Textlinie: «We will miss you, our Swiss friends», was so viel heisst wie: «Wir werden euch vermissen, unsere Schweizer Freunde», erwärmt jedes Herz und zaubert ein Lächeln in die Gesichter der Anwesenden.
Am Tag danach treten die Musiker erneut auf, diesmal für die musik-begeisterten Schüler an der Kantonsschule Wohlen. Starten tut der Nachmittag allerdings mit einem praktischen Teil, bei dem die Schüler und Schülerinnen selbst aus ihrer Komfortzone herauskommen müssen und ihr Instrument vorspielen. Die Band zeigt den Schülern, wie Improvisieren funktioniert und beantwortet ihnen zahlreiche Fragen rund um Musik. Zum Abschluss spielt sie nochmals ein paar Stücke und begeistert dadurch den vollen Saal an der Schule.
Die Musiker sind selbst sehr jung. Der Schlagzeuger, welcher der Jüngste ist, ist nur 21 Jahre alt. Dadurch haben sie eine spezielle Bindung und ein Verständnis für junge Leute und faszinieren die Schüler besonders.