Musig im Pflegidach

musig im pflegidach: Rachel Eckroth - Tim Lefebvre - Arthur Hnatek

Rachel Eckroth - Tim Lefebvre - Arthur Hnatek @musig im pflegidach, Muri
foto: patrick britschgi

Stromausfall – der Bassist verstummt

Am Sonntagabend, dem 18. 12., fanden sich die drei Jazz Musiker Rachel Eckroth (Piano/Flügel), ihr Lebenspartner Tim Lefebvre (Cello/Bass) und der Schweizer Schlagzeuger Arthur Hnatek in Muri, im Musig im Pflegidach, ein. Geboten wurde eine Jazz-Stunde, in der am Schluss dem Bassisten noch das Spielen verwehrt war.
06.01.2023, 16:09
Niklas Fellner
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Der Besuch in Muri stellt für alle drei Künstler den Abschluss der Saison 2022 dar. Auch Stefan Diethelm, der Veranstalter, startet die Show mit einer Bedankung an alle, die das Projekt Musig im Pflegidach ermöglichen. Nach seiner kurzen Begrüssung startete das Konzert dann auch direkt. Gleich nach den ersten Stücken fiel auf, dass die Stimmung der einzelnen Songs stark variierte. Einige fühlten sich an, als würde man Achterbahn fahren, denn die Soli waren wild und aufregend. In anderen Stücken wurde man in die Wiege gelegt und liess sich mit dem Gesang von Rachel Eckroth treiben. Die Abwechslung begeisterte die Zuschauer, was das Publikum mit lautstarkem Applaus der Musiker-Gruppe auch gezeigt hat.

Hinweis
Der Autor ist Schüler an der Kantonsschule Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen die Schülerinnen und Schüler auch Konzertberichte, die in die Note einfliessen.

Der Cellist? Oder der Bassist? Oder doch der Cellist?

Tim Lefebvre begann das Konzert als Cellist. Dabei verwendete er jedoch keinen Bogen, sondern zupfte die Saiten mit seiner rechten Hand, wie beim Gitarrespielen. Beim zweiten Stück griff Tim Lefebvre dann aber zum Bass. Im Laufe des Konzerts wechselte er immer wieder zwischen den Instrumenten. Sowohl auf dem Bass wie auch auf dem Cello sorgte der Künstler für eine gute Begleitung . Doch auch die Soli waren beeindruckend, der Musiker spielte extrem schnell und dennoch ohne einen Ton zu verfehlen. Das Einzige, was Tim Lefebvre aus der Ruhe brachte, war der Ausfall seines Amplifiers (Teil des Verstärkers) am Schluss des Konzerts. Der Musiker zupfte weiter an den Saiten des Basses, aber der Ton war nicht zu hören. Das Problem? Ein Stromkabel, welches nicht mehr eingesteckt war. Der Fehler konnte aber von einem Musig im Pflegidach-Helfer schnell behoben werden, so dass die Zugabe dann wieder mit Bass gespielt werden konnte.

Rachel Eckroth - Tim Lefebvre - Arthur Hnatek - "Circling" @ musig im pflegidach, Muri

Die Musik als Gewächshaus

Das Album von Rachel Eckroth heisst «The Garden» . Dieses Album wurde auch für den Grammy nominiert. Rachel Eckroth meinte, diese Nominierung hätte ihr Türen geöffnet. Es sei einfacher, Shows zu buchen, da die Leute durch die Nominierung schon von ihr gehört hätten. Die Stücke aus «The Garden» waren bis auf ein Stück ohne Gesang und machten den grossen Teil der Aufführung in Muri aus. Der Name des Albums beschreibt ihren Komponier-Prozess. Rachel Eckroth erklärt: «Da ich von so vielen musikalischen Einflüssen komme, war […] das Komponieren wie einen Garten zu pflanzen, wie einen Samen zu setzen und jede Blume, die rauskommt, ist anders.» (“Since I come from so many musical Influences [ …] it was sort of like planting a garden, like planting a seed and every flower that comes out is different.”)

Der Schweizer Superstar

Für Rachel Eckroth war der Besuch in Muri ihre erste Show in der Schweiz. Passend dazu wollten sie und ihr Partner Tim Lefebvre einen Schweizer Schlagzeuger dabeihaben. Das war dann Arthur Hnatek, welcher 2006/2007 zum besten Schweizer Schlagzeuger ausgezeichnet wurde. In der Show in Muri begeisterte er das Publikum öfters mit aufregenden Perkussions-Soli, zu welchen die meisten mit Kopf oder Fuss gewippt haben. Hnatek beeindruckte mit der Kombination aus Geschwindigkeit und Präzision. Diese Vorführung liess nachvollziehen, wieso Stefan Diethelm ihn als einen der besten Schweizer Schlagzeuger sieht.

The Garden, aber bitte mit Gesang

Als das Trio die Bühne verliess, hörte der Applaus nicht auf, bis sich die drei Musiker wieder vor das Publikum setzten, um eine Zugabe zu spielen. Zum Abschluss spielten die drei dann «Dried Up Roots», das einzige Stück aus «The Garden», bei welchem Rachel Eckroth singt. Das Lied mit melancholischer Stimmung stellte einen ruhigen Abschluss der Aufführung dar, der ganze Saal wirkte, als würde man nach dem aufregenden Konzert langsam zur Ruhe kommen.

Dass «The Garden» den Zuschauern gefallen hat, merkte man dann vor allem am Ausgang. Dort entstand eine Schlange, denn viele versuchten noch eine von Rachel Eckroths handsignierten «The Garden»-CDs zu ergattern.

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