Unmittelbar nachdem der Schlussapplaus der Zugabe verklungen war, bahnte sich Shayna Steele im Schlepptau von Veranstalter Stephan Diethelm den Weg zum CD-Verkaufstisch. Dort setzte sie sich, nahm einen Schluck vom alkoholfreien Bier und reagierte auf die Komplimente, die ihre entgegengebracht wurden. Nach wenigen Minuten waren die 30 CDs verkauft.
Begonnen hatte das Konzert im vollem Pflegidach mit dem Song «Be». Zusammen mit ihrem Mann David Cook, der nun nach acht Jahren als musikalischer Direktor bei Taylor Swift sich ganz auf seine Frau konzentriert, hat Shayna Steele diesen ganz neuen Song geschrieben. Die Kernaussage des Refrains: «Ich möchte nun die sein, die ich wirklich bin». Sieben Jahre hat sie am aktuellen Album «Watch Me Fly» gearbeitet.
Offiziell erscheint es erst Ende April, doch für ihre März Europa Tour, welche sie mit 13 Konzerten durch 8 Länder führte, hatte Shayna Steele einige Kopien dabei. In diesen sieben Jahren haben sie unzählige Momente tief bewegt, vor allem natürlich die Geburt ihrer Tochter. Aus diesen Emotionen sind nun Songs geworden und haben das aufmerksame Publikum in Muri berührt.
Den Song«Home», welcher von ihrer Heimat im Mississippi-Delta erzählt, widmete Shayna am Sonntagabend ihrem Vater Bobby Steele, der vor einem Monat verstorben ist. Von ihm habe sie alles gelernt, was es auf der Bühne braucht. Beeindruckend ist neben ihrer Bühnenpräsenz vor allem die Wandelbarkeit ihrer Stimme.
In einem Augenblick laut, donnernd und mit der Kraft einer Löwin, um dann im nächsten Moment mit der Leichtigkeit eines Vogels einem die Töne ins Ohr zu hauchen. Erstaunlich bei all dem ist, dass ihre Phrasierung immer punktgenau auf der Band sitzt und kein falscher Ton in die Welt entlassen wird. Die Band mit Bassist Brain Cockerham, Gitarrist Simon Kafka, Tastenmann Vit Kristan und Schlagzeuger Ross Pederson begleitet diskret, wenn es die Musik braucht, kann aber unglaublich Gas geben, wenn Shayna Steele die Party Queen mimt.
In den Ansagen zwischen den Songs macht Shayna Steele deutlich, wie wichtig ihr Muri ist, denn hier habe ein Veranstalter an sie geglaubt und vor 11 Jahren das erste Mal nach Europageholt. Seither habe sie eine beeindruckende Karriere leben können und jeden Moment genossen, verrät sie Backstage nach dem Konzert bei Käse und Brot. Noch immer ist ihr Energielevel über 100 und die «Musig im Pflegidach» Crew lauscht der Geschichtenerzählerin.