Musig im Pflegidach

Banda Magda @ «Musig im Pflegidach» Muri

Banda Magda @ «Musig im Pflegidach» Muri

Die Sprachbrücke Jazz

Unbekannt ist sie in Muri schon lange nicht mehr. Wie schon letztes Jahr am Sonntagabend verzauberte die Sängerin Magda Giannikou mit ihrer Band das «Pflegidach» durch ihre multikulturelle Persönlichkeit.
20.05.2019, 10:42
Raoul Gisiger
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Selten so eine gute Aufführung im «Pflegidach»

Das Publikum kann vor Begeisterung nicht mehr aufhören zu klatschen. Nach einem Konzert voller Energie und Harmonie tritt die amerikanische Band Banda Magda noch einmal vor das Publikum und singt auch noch zu jeder Überraschung perfektes Schweizerdeutsch. Mit diesem melodischen Schlussstück setzte die Sängerin noch die Kirsche auf die Torte obendrauf, denn kurze Zeit später waren ihre CDs ausverkauft.

Hinweis
Der Autor ist Schüler an der Kanti Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen die Schüler auch Konzertberichte, die in die Note einfliessen.

Ein Stück New York im Hinterhof von Muri

Schon am Anfang zog die Band Banda Magda die Aufmerksamkeit auf sich. Als die Lichterer loschen und die ersten Klänge des Basses und des Cellos hörbar wurden, trank die Sängerin Magda Ginnikou ihren letzten Schluck Wasser an der Bar. Wie in einem Schauspiel bewegte sie sich zu ihrem Mikrofon und gliederte sich noch im selben Moment mit rasanter Stimme und Akkordeon ins Stück ein.

Schon hier zeigte uns die Band ihr Ziel hinter der ganzen Musik. Eine kommunikative Brücke zu schaffen, in der die Sprache sekundär ist. Sie sang nämlich das griechische Volkslied «Eine Nacht in Griechenland» auf Französisch. Für das Publikum war dies kein Problem, denn Magda Giannikou zeigte den Textinhalt mit ihren Gesichtszügen und Gesten so wunderbar auf, dass das ganze Publikum sprachlich folgen konnte. Sogar als sie auf Griechisch und Italienisch anfing zu singen, schrieb sich der Text des Liedes in ihrer Stimmlage und ihrem Gesicht nieder.

Banda Magda - «TAM TAM» @ Musig im Pflegidach, Muri

Das Publikum bildet den Chor

Die Band überzeugte das Publikum nicht nur mit Gesang und Melodie, sondern auch mit ihrer Art und Weise. In etwa der Mitte des 60-minütigen Auftritts stellte sich die Sängerin inmitten des Publikums auf einen Stuhl. Sie bat das Publikum, für sie einen Chor zu bilden. Die Prägnanz ihrer Persönlichkeit und ihre Ausbildung als Musiklehrerin zeigten sich sofort. Als sie nämlich das zweite Mal die Strophen vorsang, hat auch der letzte Besucher mit lautester Stimme mitgesungen. Das «Pflegidach» erwachte zum Leben.

Ausgewogenheit zwischen Stimme und Melodie

Wie oftmals an einem Konzert der Sänger oder die Sängerin ins Rampenlicht rückt, wollte hier die Künstlerin Magda Giannikou dem Vorurteil entgegenwirken. Voller Respekt zeigte sich hier die ursprünglich griechische Sängerin. In jedem Stück wurde besonders ein Bandmitglied hervorgehoben durch ein Solo, bei dem sie ganz links an den Rand stand. Dies zu keiner Verwunderung, denn das absolute Highlight bildete hier der Drummer Felix Higginbottom, der in einem Lied ein rhythmisch schnelles Solo gehalten hat.

Die kurzen und hellen Töne in Verbindung mit den schnellen Bässen verwandelten das «Pflegidach» in Feststimmung. Nebst den beiden Musikern sorgte der Bassist Matteo Bortone und der Cellist Clemens Leopold für ein ruhiges und klassisch angehauchtes Ambiente, dass sowohl jung als auch alt verzauberte. Durch diese beiden wurde das Gesamtpaket einer multikulturellen und stilistisch unbekannten Aufführung vollendet. Die Stimmung des Publikums zeigte auf, dass dies sicher nicht der letzte Besuch der Banda Magda im «Pflegidach» war.

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quelle: marin valentin wolf
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