«Das ist das erste Mal, dass ich Dan Weiss live sehe, ehrlich gesagt, ich habe sehr hohe Erwartungen!», dies die Worte von Walter Troxler, ein absoluter Kenner der Jazzszene. Er hat schon über 30 Jazzfestivals in Willisau mitorganisiert und ist in seiner Freizeit einpassionierter Hörer der Jazzmusik. Dan Weiss kommt aus den Vereinigten Staaten. Er tourt momentan mit folgenden grossen Namen der Jazzindustrie, Craig Taborn am Piano, Mart Mitchell, ebenfalls am Piano und amSynthesizer, Ben Monder an der Gitarre und Trever Dunn am Bass.
Das war die Antwort des Gitarristen auf die Frage, ob es nicht unglaublich sei, dass sie jetzt in Muri ein Konzert spielen und in einigenTagen bereits in New York, Musik im Tonstudio aufnehmen würden.
Die Antwort lautet ja! Dan Weiss und Starebaby tun genau dies. Sie verbinden diese drei Musikrichtungen, um ganz einfach nur «Musik» zu machen. «Es ist nicht wichtig, Musik in entsprechende Schubladen, wie Jazz oder Heavy Metal stecken zu können», so Walter Troxler.
Am Konzert wurden vier Kompositionen und ein Lied als Zugabe auf Wunsch des Publikumsgespielt. Oftmals waren die Lieder geprägt von Tempowechseln, lauten und leisen Tönen, von den sanften Klängen des Jazz, aber auch den heftigeren Tönen des Heavy Metal. Die Musik war unerwartet, vielseitig, unterhaltsam und spannend.
Mit drei verschiedenen Drumsticks verwandelte Dan Weiss sein Schlagzeug in ein kleines Orchester: Varianten von leisem Rauschen, das einem sanften Sommerregen glich, bis zu lauten Schlägen, die an angsteinflössenden Donner erinnerten. Die Fähigkeiten des 42-Jährigen sind nicht zu überhören. Auch die musikalische Genialität der anderen vier Musiker kam nicht zu kurz. Jeder einzelne konnte mit Solis das Publikum begeistern und so stand jeder als Einzelmusiker, wie auch die Gruppe als Ganzes, im Rampenlicht. Das Publikum dankte den Musikern mit frenetischem Applaus.
Seit Dan Weiss sechs Jahre alt ist, spielt er Schlagzeug. Er hat Jazzmusik und Komposition studiert und gibt heute seine Kenntnisse und Erfahrungen in Form von Schlagzeugunterricht weiter. «Etwa 40% meiner Zeit bin ich auf Tour. Wenn ich zu Hause bin, unterrichte ich sehr gerne.»
Auf die Frage, wie er darauf gekommen sei, einen so unkonventionellen Weg zu gehen und Jazz mit Heavy Metal zu kombinieren, meinte er: «Diese Männer sind meine Inspiration. Wir haben schon lange mit dieser Idee geliebäugelt. Wir wollten einfach gemeinsam etwas anderes machen.» Dass dieses Quintett sich nicht nur musikalisch gut versteht, merkt man auch an den Spitznamen, die Dan für jeden einzelnen an diesem Abend kreiert hat. «Wizard», «Lord», «Siff» «LK», Dan erklärt lachend, dass Trever Dunn, «LK» nun mal der Lady Killer sei. Die Gruppe lacht. Fünf junggebliebene, extrem talentierte Männer, die ihrer Passion folgen und einfach nur «Musik» machen.