Musig im Pflegidach

Ein Trio zu zweit

Omer Klein & Haggai Cohen-Milo @ «Musig im Pflegidach» Muri
bild: marin valentin wolf

Ein Trio zu zweit

Omer Klein und Haggai Cohen-Milo konnten dieses Wochenende nicht nur bei «Musig im Pflegidach» in Muri begeistern, sondern auch am Bandworkshop an der Kantonsschule Wohlen.
20.11.2020, 16:03
Stephanie Zürcher
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Zu ihrem Konzert sagten beide: «Es war unglaublich.» Nicht nur von ihrer Seite, auch die Zuschauer waren begeistert. Ein langjähriger Besucher findet, dass es hier sehr privat ist und sich die Künstler wohl fühlen. Er lobt die beiden und findet, sie hätten die Energie gut behalten können. Die Musik sei kreativ, lebendig und komplex, mit vielen rhythmischen Verschiebungen.

Hinweis
Die Autorin ist Schülerin an der Kanti Wohlen. Im Rahmen ihres Deutschunterrichts verfassen die Schüler auch Konzertberichte, die in die Note einfliessen.

Haggai Cohen-Milo spielt den Kontrabass nur am Anfang ihres vierten Stückes «For You» traditionell mit dem Bogen. Meist benutzt er seine Finger, um auf dem Griffbrett des Instrumentes zu spielen oder die Saiten zu zupfen. Omer Klein, am Klavier, beeindruckt mit seiner Fingerfertigkeit und den Variationen von leichten zu intensiven Klängen. Ihre Freude und fröhliche Art kommt auch in ihren Stücken gut zur Geltung und berührt das Publikum auch ohne Worte.

Omer Klein & Haggai Cohen-Milo - «For You»

Was macht gute Musik aus?

Jeder macht Fehler und das gehört auch bei guter Musik dazu. Die Kunst aber ist es, die Fehler zu integrieren und das erfordert das Erlernen von Techniken. Das eigentlich Wichtige an der Musik ist aber der Vibe, wie Omer Klein erklärt:«Es ist, wie wenn man auf ein Date geht und der Partner nichts falsch macht, aber es macht keinen Spass und die Chemie stimmt nicht. Aber was ist falsch? Nichts.Aber wenn du auf ein Date gehst und du hast es lustig und es ist eine gute Zeit, aber er schüttet Kaffee über dich, das macht es nur noch besser, nicht?Du wirst nie sagen, dass du nicht mit ihm zusammen sein möchtest, nur weil er Kaffee über dich geschüttet hat. Du würdest mit ihm gehen, weil es lustig und eine gute Zeit war. Das ist was wir erreichen wollen.»

Ihre Stücke bestehen hauptsächlich aus Improvisation, denn das ist der Grundstein für gute Musik. Die Stücke werden noch durch die Mimik des Bassisten unterstrichen und man hat somit das Gefühl, sie würden miteinander ein Gespräch führen.

Früh übt sich, was ein Meister werden will

Am Bandworkshop für alle Schwerpunktfach- und Ergänzungsfachschüler der Kantonsschule Wohlen wollen die Zwei die Welt der Berufsmusik näherbringen. Es ist nämlich ein langer Weg mit viel Arbeit, der auf einen zukommt, wenn man die Perfektion anstrebt. Dabei ist es wichtig, verschiedene Musikrichtungen kennenzulernen, meint Cohen-Milo.

Es ist immer etwas Tolles, Künstler live zu treffen, meint eine Schülerin der Kantonsschule Wohlen. Leider konnte wegen Corona nicht viel ins Praktische umgesetzt werden und das Interaktive blieb so weg. Dafür konnten viele Fragen beantwortet und somit auch einen Einblick in ihr Leben als Musiker gewährleistet werden. Omer Klein konnte schon in der Woche vor den Herbstferien im Schwerpunktfach Musik seine Erfahrungen teilen und interessante Einblicke geben.

Unterwegs im Trio oder Duett

Nicht nur die lange Freundschaft verbindet die zwei Israelis, sondern auch ihr gemeinsames Musikstudium in der USA. Heute leben beide in Deutschland und sind für das Konzert in der Pflegi Muri (15.11.2020) und für den Bandworkshop an der Kantonsschule Wohlen (16.11.2020) in der Schweiz. Ihre Fans aber sind in ganz Europa verteilt. Sie sind als Duett unterwegs, spielen jedoch auch als Trio mit Amir Bresler am Schlagzeug. Sie arbeiten wieder an einem neuen Album, von dem sie den Song «Shwaye», was so viel bedeutet wie «take it easy», am Konzert vorgestellt haben.

Die Zukunft der Musik

Mit Musik kann man eine Gemeinschaft gründen und zusammenspielen. Das war Cohen-Milo schon immer wichtig, denn er hat angefangen ein Instrument zu spielen, um in einer Band dabei zu sein. Zuerst hat er noch den elektrischen Bass gespielt, in der Stilrichtung Metall und Funk. Danach hat er sein persönliches Instrument, den Kontrabass gefunden und wechselte in die Jazz-Szene.

Was ihm sehr viel bedeutet, ist die Zusammenarbeit mit Tänzern, zu deren Choreografie er jeweils ein Stück komponiert. Denn die Zukunft der Musik sieht er darin, dass sie mit anderer Kunst kombiniert wird.Er möchte mit auf den Weg geben, dass man möglichst viel Musik in verschiedenen Richtungen hören soll. Live ein Konzert mitzuerleben gibt einem viel mehr, als wenn man sich die Stücke einfach so anhört.

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