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Du willst nur das Beste? Voilà:
Selah Sue ist in Belgien geboren. Als Kind hat sie viel getanzt, mit 15 dann aber gemerkt: Ich will Gitarre spielen. Und Lieder schreiben. Das tut sie seither mit grossem Erfolg. Ihre Musik ist ein Mix aus Pop, viel Soul und ab und zu rutschen ein paar Ragga-Elemente rein.
Selah,
Zuhause in Belgien oder in Frankreich spielst du grosse Festival-Shows. Im deutschsprachigen Raum bist du eher in Clubs
unterwegs. Was gefällt dir besser?
Selah Sue: An
kleineren Konzerten kommt man eher in einen gemeinsamen Vibe. An den
Festivals ist mehr Energie da, aber die Nähe fehlt. Das Intime an
den Club-Shows gefällt mir.
Wann
hast du denn zum letzten Mal ein Konzert ohne Band, nur mit der
Gitarre gespielt?
Das
ist tatsächlich eine Weile her. Meine Alben sind ziemlich aufwändig
produziert, einige Songs wären schwierig nur mit der Gitarre und der
Stimme. Aber ich liebe es, nur so zu spielen.
Es
gibt Leute, die sagen, ein Song ist gut, wenn er auch nur mit der
Gitarre und der Stimme funktioniert. Siehst du das auch so?
Ja,
absolut! Deswegen werde ich auch eine zweite Version des Albums
aufnehmen, nur mit Gitarre, Klavier und einigen Streichern. So hört
man, ob der Song an sich gut funktioniert.
Ein
ziemlicher Kontrast zum breiten Sound von «Reason».
Auch
aufwändige Produktionen gefallen mir sehr gut, zum Beispiel Flying
Lotus: Seine Musik besteht mehr aus Vibes als aus Songs. Ich selbst
konzentriere mich aber zuerst darauf, nur mit der Gitarre und der
Stimme gute Songs zu schreiben. Die Produktion kommt danach.
Könntest
du das Album denn jetzt nur mit der Gitarre spielen?
Ja.
Bei einigen Songs würde mir aber etwas fehlen – teilweise klingt
die Produktion zu cool, als dass man sie weglassen könnte. Aber auf
die Strophen und Refrains bin ich sehr stolz, die funktionieren auch
so.
So
wie die Unplugged-Version von «Alway Home», die du auf den Zürcher
Strassen aufgenommen hast. Erzähl mal, wie war das?
Das
war sehr interessant. Ich wollte die neuen Songs auf der Strasse
auszuprobieren, denn wenn du sie auf der Bühne spielst, kriegst du
deine Bestätigung einfach – applaudiert wird eigentlich immer. Auf
der Strasse ist das schwieriger: Einige freuen sich, wenn du spielst,
andere sind nur genervt. Diese Ehrlichkeit gefällt mir.
Du
hast bereits früh einen Plattenvertrag von einem Major-Label
angeboten bekommen. Du hast abgelehnt, weil du deinem Stil treu
bleiben wolltest. Hat das funktioniert?
Die
Entscheidung nicht mit Universal zu arbeiten, war meine beste
Entscheidung überhaupt. Bei einem Major wirst du letztlich zum
Produkt – ich musste mir die Freiheiten beibehalten, die sind mir
sehr wichtig.
Du
hast in einem Interview gesagt, Lauryn Hill von den Fugees habe grossen Einfluss auf dich gehabt.
Als
ich sie die MTV Unplugged Session spielen gesehen habe, habe ich mich
sofort in ihren Stil, ihre Stimme und ihre Texte verliebt. Sie singt,
sie rappt, sie spielt Gitarre – sie ist so vielfältig. Mit ihrem
Unplugged-Album habe ich auch gelernt, Gitarre zu spielen. Sie war
definitiv ein grosses Vorbild.
Welche
aktuellen Musiker laufen denn bei dir Hoch und Runter?
Die
FKA Twigs gefallen mir. Ihre Video-Clips, ihre Musik, ihr Stil –
alles ist sehr eigen und neu. Das alte, soulige, gemischt mit der
Untergrund-Elektronik, das ist sehr cool.