Der Konflikt um einen von Rebellen kontrollierten Öltanker im Osten Libyens hält weiter an: Das nordkoreanische Schiff, mit dem die Rebellen auf eigene Faust Rohöl exportieren wollten, sei unter Kontrolle der Marine, teilte der Nationalkongress gestern mit. Der Tanker werde in einen staatlich kontrollierten Hafen gebracht, hiess es weiter.
Die Rebellen bestritten dies und erklärten, das Schiff habe den von ihnen kontrollierten Hafen Al-Sedra nicht verlassen. Ein Marinesprecher sagte, das Schiff sei zwar von Marinekräften umzingelt, aber weiter im Hafen Al-Sedra. Rebellengruppen, die mehr Autonomie für den ölreichen Osten Libyens fordern, halten seit vergangenem Juli Al-Sedra und mehrere weitere Ölterminals besetzt. Am Samstag lief dort das nordkoreanische Schiff «Morning Glory» ein, um mit Rohöl beladen zu werden.
Ölminister Omar al-Schakmak warf den Rebellen «Piraterie» und einen «Angriff auf die nationale Souveränität» vor. Auch das US-Aussenministerium bezeichnete die Aktion als illegal und drohte den Beteiligten mit Sanktionen. Die Regierung in Tripolis entsandte Kriegsschiffe und Kampfflugzeuge, um die «Morning Glory» am Verlassen des Hafens zu hindern. (tvr/sda)