Der Kommandant Daniel Anrig verlässt die päpstliche Schweizergarde. Dies berichtete Radio Vatikan am Dienstag. Nach Medienberichten dürfte Vizekommandant Christophe Graf sein Nachfolger werden.
Papst Franziskus habe zugestimmt, dass Anrig auf den 31. Januar sein Amt als Kommandant der Päpstlichen Schweizergarde abgibt. Anrig war seit 2008 Kommandant im Rang eines Obersten, wie Radio Vatikan berichtete. Die Amtszeit dauert wie im Vatikan üblich fünf Jahre. Seine Dienstzeit sei bereits verlängert worden, nun nehme der Papst den Amtsverzicht an.
Gegenüber der französischen Agentur i.media sollen mehrere Schweizer Gardisten gesagt haben, der Kommandant sei zu streng. Die 120 Gardisten seien zu anstrengenden langen Wachzeiten gezwungen. Christoph Graf, der mutmassliche Nachfolger Anrigs, sei weniger streng und könne mit den jungen Schweizergardisten väterlicher Umgehen, berichtete das Blatt.
Auch soll eine geplante Luxuswohnung zum Konflikt mit dem Papst geführt haben: Anrig wollte demnach über der Kaserne der Schweizer Garde ein grosses Appartement bauen.
Gemäss i.media folgt wird der in Sitten VS geborene französischsprachige Christophe Graf Anrigs Nachfolger. Dieser ist seit 1987 bei der Schweizergarde und seit Oktober 2010 ihr Vizekommandant.
Die Schweizergarde besteht seit dem Jahr 1506, sie hatte im Jahr 2006 ihren 500. Geburtstag gefeiert. Heute besteht Schutztruppe aus 110 Mann und ist für den Personenschutz des Papstes sowie für die Sicherung der Eingänge des Vatikan zuständig. Die meisten Rekruten verpflichten sich heute für eine zweijährige Dienstzeit. (sda/apa) (sda)