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Kinder

Film-Projekt soll Menschen zum Thema Mobbing sensibilisieren

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bild: screenshot

Wer greift ein, wenn ein Kind auf der Strasse gemobbt wird? Ein Sozialexperiment prüft die Hilfsbereitschaft unserer Gesellschaft

27.10.2015, 12:3727.10.2015, 13:46
Noëmi Laux
Noëmi Laux
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Ein fieses Gerücht hier, ein eifersüchtiger Blick da – Mobbing fängt meist mit kleinen Neckereien an und hat für die Opfer und manche Täter schwere Folgen. Der Übergang von harmlosen Neckereien zum systematischen Mobbing ist fliessend und ein so schleichender Prozess, dass Aussenstehende oft gar nichts mitbekommen.

«Wer gemobbt wurde, braucht meistens eine Menge Zeit, um sein angekratztes Selbstwertgefühl wieder aufzupäppeln. Vielen Opfern fehlt unmittelbar nach dem Übergriff Mut und das nötige Selbstvertrauen, sich einer Drittperson anzuvertrauen», erklärt eine Beraterin von 147, der Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche. «Wenn die Kinder uns kontaktieren, liegen die Vorfälle daher oft einige Zeit zurück.»

Sozialexperiment soll Leute für Mobbing sensibilisieren

In Amerika ist im Schnitt jedes dritte Kind von Mobbing betroffen. Der Amerikanische Fernsehsender UPtv nimmt diese erschreckend hohe Zahl als Anlass, ein Zeichen gegen Mobbing zu setzen: Mit einem emotionalen Sozialexperiment will er einerseits eine Kampagne gegen Ausgrenzungen unter Kindern und Jugendlichen starten und andererseits zeigen, wie die Gesellschaft auf Mobbing-Übergriffe in der Öffentlichkeit reagiert.

Hier kannst du das Experiment anschauen:

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«Wie würdet ihr euch fühlen, wenn einfach zwei ältere Mädels kommen würden und euch fertigmachen würden? Man verletzt die Gefühle anderer nicht absichtlich!»
Reaktion einer Aussenstehenden im Video.

Die Aussenstehenden im Video reagieren sehr erfreulich: Sie nehmen alle das Opfer in Schutz und fordern die Täterinnen dazu auf, mit ihren Gemeinheiten aufzuhören.

In der Schweiz: Ein Kind pro Schulklasse

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Bild: KEYSTONE
Bist auch du schon mit Mobbing in Kontakt gekommen?

Auch in der Schweiz wird im Schnitt ein Kind pro Schulklasse von seinen Mitschülern ausgegrenzt und fertiggemacht. Seit Kinder und Jugendliche vermehrt und vor allem immer früher auf Facebook und anderen Sozialen Netzwerken aktiv sind, hat das Phänomen eine ganz neue Dimension erhalten. Seither können Täter per Mausklick und völlig anonym einen Shitstorm auslösen.

Wie würdest du reagieren, wenn du eine solche Szene in der Öffentlichkeit erleben würdest? Schreib' es in die Kommentare!

Und zum Abschluss wieder ein bisschen Spass: Auch Eltern können ziemlich fies sein ...

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Böse, böse Eltern
«Weil ich ihn nicht fahren lasse.» (Bild: AssholeParents.com)
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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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La Bee
27.10.2015 14:26registriert März 2014
Ein sehr sehr schönes Video. Ich mag besonders den Herrn am Ende, der das Opfer aktiv auffordert, sich zu ihm zu setzen und so toll Mundharmonika spielt. SO begegnet man Mobbing, ha!
Mehr davon.
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Louie König
27.10.2015 13:24registriert Juni 2014
Ganz tolles Video, super Aktion dieses TV-Senders. Wäre es nicht möglich, dass ihr eine "Faith in humanity restored"-Reihe oder -Sparte macht? Ich glaube das können viele von uns Lesern hier sehr gut gebrauchen, um uns daran zu erinnern, dass es auf dieser Welt nicht nur Terroristen, korrupte Funktionäre, Rassisten etc. gibt.
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