Sabine, stell dich doch kurz vor. Wie wird man Kulinarikexpertin bei Swissmilk?
Ich habe Konditorin in Deutschland gelernt, habe dann Lebensmitteltechnologie (Schwerpunkt Marketing) studiert und bin jetzt seit zwei Jahren bei Swissmilk verantwortlich für die Rezepte. Mir gefällt besonders die Vielseitigkeit der Stelle: Ich mache etwas mit meinen Händen, das ist mir sehr wichtig. Zudem kann ich die Inhalte aus meinem Studium perfekt anwenden.
9000 Rezepte gibt's im Swissmilk-Onlinekochbuch. Geht es dir darum, möglichst viele Rezepte zu entwickeln?
Verglichen mit anderen Rezeptplattformen sind wir ein kleines Team. Trotzdem versuchen wir, jährlich rund 200 Rezepte zu entwickeln. Wir müssen auch immer aktuell bleiben. Wenn es z. B. wieder Schweizer Erdbeeren gibt, dann wollen wir natürlich auch immer mit ein, zwei neuen Rezepten bereit sein. Nach dem Motto: Die Erdbeertorte habt ihr sicherlich gesehen, wir haben euch noch diese neuen Ideen.
Und wie entstehen diese Ideen genau? Steht am Anfang immer ein Milchprodukt?
Also grundsätzlich muss jedes Swissmilk-Rezept irgendein Milchprodukt enthalten. Es gibt wenige Ausnahmen, wie z. B. Zimtsterne. Wobei, ich verstehe das eigentlich nicht als «Müssen». Das Schöne ist: Milchprodukte sind so vielfältig, dass immer eines passt. Und meistens ist ja ohnehin bereits ein Milchprodukt drin.
Hast du ein Lieblings-Milchprodukt?
Zu Käse sag ich nie nein. Meinen Kaffee trinke ich aber lieber ohne Milch (lacht).
Okay. Milchprodukte sind gesetzt. Gibt es denn noch andere Vorgaben und Kriterien für die Rezeptauswahl?
Zwei ganz wichtige Kriterien sind Regionalität und Saisonalität. Uns ist es wichtig, dass die meisten Produkte aus der Schweiz kommen. Klar, z. B. bei Gewürzen ist das selten der Fall. Aber bei vielen Produkten geht das. Was gibt es hier und was kann man damit kochen? Und eben die Saisonalität. Ich würde nie ein Wintergemüse mit einem Sommergemüse in einem Rezept kombinieren, weil beides einfach nicht gleichzeitig erhältlich ist. Das geht bis hin zu den Kräutern. Sie sind im Winter Mangelware.
Schauen wir in die Zukunft. Was kann Swissmilk noch besser machen?
Wir werden in Zukunft sicher noch jünger und moderner, aber auch gesünder. Die grösste Herausforderung bleibt aber, am Puls der Zeit zu sein. Das ist nicht immer einfach und das schaffen wir ehrlicherweise noch nicht immer.
Zum Abschluss interessiert uns noch: Wenn du wählen müsstest – welches ist dein Swissmilk-Lieblingsrezept?
Ein Favorit aus allen 9000 Rezepten? Das wäre wohl ein Rezept, das mich selber total überrascht hat. Klingt etwas verrückt, ist aber super fein: die Marroni-Rotkraut-Lasagne (kann man sogar das ganze Jahr mit heimischen Produkten kochen).
Das war nur ein Auszug aus dem spannenden Interview mit Sabine. Das ganze Interview könnt ihr hier nachlesen.