Der Mann, der im Sommer 2012 in Hirschthal AG in den Kopf einer 18-Jährigen schoss, soll für 20 Jahre ins Gefängnis und anschliessend verwahrt werden. Dies fordert die Aargauer Staatsanwaltschaft nach dem Abschluss der Ermittlungen.
Der 30-jährige Schweizer war am frühen Sonntagmorgen des 29. Juli 2012 besonders brutal vorgegangen. Er verfolgte die damals 18-jährige Frau durchs Dorf auf ein freies Feld hinaus. Dort setzte er ihr die Pistole an den Hinterkopf und drückte ab.
Wie durch ein Wunder funktionierte die Pistole nicht richtig. Die Kugel drang nur bis unter die Kopfhaut des Opfers vor, so dass dieses auch nach der Schussabgabe Gegenwehr leisten konnte. Nach einem heftigen Abwehrkampf liess der Täter vom Opfer ab und flüchtete.
Dank guter Beschreibung durch das Opfer konnte der Täter in der Nähe des Tatortes festgenommen werden. Er war kurz nach der Schussabgabe noch einmal an den Tatort zurückgekehrt, um die beim Kampf verlorene Waffe zu holen. Er ist gemäss Informationen der Aargauer Staatsanwaltschaft vom Dienstag geständig und befindet sich im vorzeitigen Strafvollzug.
Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau erhob gegen den Täter inzwischen Anklage wegen versuchten Mordes. Zudem wirft sie dem Beschuldigten unerlaubtes Tragen einer Schusswaffe in der Öffentlichkeit und mehrfache Vergehen gegen das Betäubungsmittelgesetz vor.
Auch soll der Mann Fotos von sexuellen Handlungen mit Kindern heruntergeladen haben. Der Schweizer sei vor dem Delikt der Polizei nicht bekannt gewesen und habe keinen Eintrag im Strafregister gehabt, hatte die Polizei kurz nach der Tat bekannt gegeben.
Die Staatsanwaltschaft fordert in der Anklage eine Freiheitsstrafe von 20 Jahren mit anschliessender Verwahrung. Das in Auftrag gegebene gerichtspsychiatrische Gutachten diagnostizierte beim Beschuldigten ein hohes Risiko der Gefährdung von Frauen durch Gewalt- und Sexualdelikte, heisst es in der Mitteilung.
Die Staatsanwaltschaft schätze das Risiko, dass der Beschuldigte in Freiheit weitere Gewalt- oder Sexualdelikte gegen Frauen begehen könnte, als sehr hoch ein. Die Anklage ist am Bezirksgericht Aarau hängig. Ein Termin steht noch nicht fest. (aeg/sda)