Die neu internationale Beobachtermission in der Ukraine ist perfekt. Der Ständige Rat der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) billigte am Freitag auch mit der Stimme Russlands die Entsendung einer Mission. Das teilte die US-Delegation per Twitter mit. Die USA und die EU hatten zuletzt massiv einen solchen Schritt gefordert. Er gilt als wichtiges Signal für eine erhoffte Deeskalation.
Die Beobachtermission soll unparteiisch Informationen über die Sicherheitslage und den Schutz von Minderheiten in der Ukraine sammeln. Sie besteht aus mindestens 100 Experten. Bisher war die Mission am Widerstand Russlands und der Frage der Einsatzgebiete gescheitert. Diese wurden nun konkretisiert und umfassen Regionen im ganzen Land, aber zunächst nicht die Krim.
Zuvor hatten die EU und die Ukraine in Brüssel im Rahmen der EU-Gipfels ein Abkommen zur engeren politischen Zusammenarbeit unterschrieben. Es handelt sich um einen Teil des Assoziierungsabkommens, das der gestürzte ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch im November auf Eis gelegt hatte.
Im sogenannten politischen Teil des Abkommens verpflichtet sich die Ukraine unter anderem zur Respektierung der Menschenrechte, der freien Marktwirtschaft und zur engen Kooperation mit Europa. Der zweite Teil der Abkommens - der Handelsteil - soll später, zu einem noch nicht bekannten Zeitpunkt unterschrieben werden. Die EU hatte Russland im Februar jedoch zugesichert, vor der Schaffung einer Freihandelszone mit Moskau zu sprechen.
Ausserdem plant die EU bald schon einseitig, auf alle Zölle für ukrainische Waren zu verzichten. Dies soll die Ukraine nach Angaben der EU-Kommission um knapp 500 Millionen Euro pro Jahr entlasten. Aus russischer Sicht ist der Beitritt der Krim-Gebiete nun endgültig abgeschlossen: Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Freitag die Gesetze zur Aufnahme der Schwarzmeer-Halbinsel und der Stadt Sewastopol in die Russische Föderation.
Dies teilte der Kreml in Moskau mit. Zuvor hatten die beiden Parlamentskammern dem international scharf kritisierten Schritt zugestimmt - in letzter Instanz am Freitag der Föderationsrat, einstimmig. Am Donnerstag hatte bereits die Staatsduma für den Beitritt gestimmt. (sza/sda/dpa)