Schule - Bildung
Zürich

Hochschulcampus auf dem Zürcher Toni-Areal ist eröffnet

Nach fünf Jahren ist am Freitag das Toni-Areal in Zürich-West eröffnet worden.
Nach fünf Jahren ist am Freitag das Toni-Areal in Zürich-West eröffnet worden.Bild: KEYSTONE
Bildung

Hochschulcampus auf dem Zürcher Toni-Areal ist eröffnet

12.09.2014, 15:5112.09.2014, 16:08
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Grosser Tag für das Bildungswesen im Kanton Zürich: Nach fünfjähriger Bauzeit ist der neue Hochschulcampus auf dem Toni-Areal in Zürich-West am Freitag feierlich eröffnet worden. 37 Standorte der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) sowie zwei Departemente der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) finden auf dem Campus ihre neue Heimat.

«Wir haben lange auf diesen Tag hingearbeitet», sagte Bildungsdirektorin Regine Aeppli (SP) am Festakt vor zahlreichen geladenen Gästen. Der heutige Tag sei ein «Meilenstein in der Geschichte der Zürcher Fachhochschule». Die Regierungspräsidentin lobte das Toni-Areal als «Kraftort» und «Leuchtturm in Zürich-West».

Bildungsdirektorin Regine Aeppli lobte das Toni-Areal als «Kraftort».
Bildungsdirektorin Regine Aeppli lobte das Toni-Areal als «Kraftort».Bild: KEYSTONE

Bisher grösstes Einzelprojekt für Allreal

Schon von aussen bietet der neue Campus zwischen Escher-Wyss-Platz und Altstetten ein beeindruckendes Bild. Mit einer Länge von 170 und einer Breite von 90 Metern ist der Gebäudekomplex schon von weitem erkennbar. Überragt wird er von einem 75 Meter hohen Turm mit 100 Mietwohnungen.

Beim Toni-Areal handelt es sich um das grösste und auch komplexeste Einzelprojekt, das die Eigentümerin Allreal je realisiert hat, wie deren Chef Bruno Bettoni sagte. Für die Nutzung der Gebäude hat der Kanton Zürich mit dem Totalunternehmen einen Mietvertrag für die Dauer von zwanzig Jahren abgeschlossen.

Der komplexe Bau bietet Platz für 5000 Studierende, Dozierende und Mitarbeiter sowie für 100 Mietwohnungen.
Der komplexe Bau bietet Platz für 5000 Studierende, Dozierende und Mitarbeiter sowie für 100 Mietwohnungen.Bild: KEYSTONE

«Stadt in der Stadt»

Das Investitionsvolumen der Allreal beträgt über 500 Millionen Franken. Für den Mieterausbau hatte der Kantonsrat rund 139 Millionen Franken bewilligt. Mit Beginn des neuen Studienjahres am kommenden Montag werden 5000 Studierende, Dozierende und Mitarbeitende der ZHdK und der ZHAW auf dem Campus ein- und ausgehen.

Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen sprach Baudirektor Markus Kägi (SVP) von einer «Stadt in der Stadt», die dem Quartier viele neue Impulse gebe. Mit der Umnutzung des ehemaligen Milchverarbeitungsbetriebes habe man «nicht einfach ein architektonisches Problem gelöst, sondern ein städtebauliches».

Die Kaskade dient als Begegnungsort der «Stadt in der Stadt».
Die Kaskade dient als Begegnungsort der «Stadt in der Stadt».Bild: KEYSTONE

«Grosse Kaskade» als Zentrum

Wer das Gebäude betritt, steht in der sogenannten «Grossen Kaskade», dem zentralen Ort der Hochschule. Der grosszügige, nüchtern wirkende Raum verläuft über mehrere Stockwerke und dient als Begegnungsort für Studierende und Besucher.

Gleichzeitig schafft die Grosse Kaskade Orientierung im Gewirr der insgesamt 1400 Räume. Dazu gehören unzählige Übungs- und Unterrichtsräume, Vorlesungs- und Ballettsäle. Auch ein Kino, ein Orgelsaal, ein Musikclub mit Bar sowie mehrere Konzertsäle wurden mit diesem anspruchsvollen Grossprojekt realisiert.

Wo sich heute Studenten begegnen, wurde früher Joghurt abgefüllt.
Wo sich heute Studenten begegnen, wurde früher Joghurt abgefüllt.Bild: KEYSTONE

Der neue Campus ist laut Aeppli indes mehr als eine Hochschule. Rund 600 öffentliche Konzerte, Ausstellungen und Happenings sollen jährlich stattfinden und damit den Kontakt nach aussen sicherstellen.

Innovation durch Begegnung

Neuland bedeutet auch das räumliche Nebeneinander von ZHdK und den Departementen Angewandte Psychologie und Soziale Arbeit der ZHAW. Dadurch werde auch die interdisziplinäre Arbeit gefördert, sagte ZHdK-Rektor Thomas Meier. «Meine Erwartungen sind gross.»

Auf einen befruchtenden Austausch über die Fachgrenzen hinweg hofft auch Jean-Marc Piveteau, Rektor der ZHAW. Der Campus sei ein Ort der Begegnung zwischen Wissenschaft und Gesellschaft und fördere so den Dialog. Das Zusammentreffen von Künsten und Sozialwissenschaften sei eine gegenseitige Bereicherung und unterstütze den Innovationsprozess.

Auf dem Toni-Areal verarbeitete bis 1999 der grösste Milchverarbeitungsbetrieb Europas unter anderem das Joghurt im Glas. Bei der Gestaltung des Campus-Gebäudes wurde die Architektur des ehemaligen Produktionsbetriebes berücksichtigt. (lhr/sda)

Hier noch ein Blick in die Bibliothek des Areals.
Hier noch ein Blick in die Bibliothek des Areals.Bild: KEYSTONE
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