Schule - Bildung

Eltern drohen schon in der Schule mit Anwalt: Hilfe für geplagte Lehrer in Sicht

Ein Kinderlied wird gesungen in einer Schulklasse am ersten Schultag im Kanton Basel-Stadt im Schulhaus Gottfried Keller in Basel am Montag, 14. August 2017. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)
Nicht immer herrscht in der Schule so eine gute Stimmung wie am ersten Schultag, hier in Basel.Bild: KEYSTONE

Lehrer erhalten Ratgeber für den Umgang mit schwierigen Eltern

Mütter und Väter können schwierig sein, Lehrer sind überfordert. Nun erhalten diese einen Leitfaden für den Umgang mit (reichen) Problemeltern.
08.10.2017, 07:2408.10.2017, 14:54
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Die Zusammenarbeit mit Eltern ist für Lehrer «deutlich anspruchsvoller und differenzierter geworden». So steht es in einem neuen Leitfaden des Dachverbandes der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH). Der Leitfaden soll helfen, die Zusammenarbeit zu verbessern.

Unter anderem erfahren die Lehrer anhand von Fallbeispielen aus der Praxis, wie sie in kritischen Momenten am besten reagieren. Besonderes Konfliktpotenzial besteht, wenn es darum geht, ob ein Kind ans Gymnasium, in die Sekundar- oder Realschule kommt.  Dann wird teilweise sogar mit dem Anwalt gedroht. In den allermeisten Fällen bleibt es zwar bei der Drohung. Die Paragrafenreiterei hat aber trotzdem Einzug gehalten in Schweizer Schulzimmern.

Jetzt auf

Der Rechtsdienst des Volksschulamts des Kantons Zürich sei so gefragt wie nie, sagt Amtschefin Marion Völger (45) gegenüber SonntagsBlick: «Wir erhalten deutlich mehr Anfragen von Lehrern und Schulleitungen, aber auch von Eltern.»

Aktuell bearbeitet der Zürcher Rechtsdienst rund 3000 Anfragen pro Jahr, etwa 400 davon von Eltern.

Vermögende Eltern machen Druck

In der Regel sind es gut situierte Eltern, die Lehrpersonen unter Druck setzen – manchmal mit Erfolg. Christian Hugi (38), Präsident des Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverbands, sieht dadurch die Chancengerechtigkeit gefährdet: «Bei Schülern, die aus gutem Hause kommen und ehrgeizige Eltern haben, sind die Chancen höher, dass sie ans Gymnasium kommen – obwohl sie schulisch nicht besser sind als Klassenkameraden."

Doch nicht nur der Übertritt ans Gymi ist ein Thema und Anlass dafür, dass sich Eltern immer mehr in den Unterricht einmischen. Auch die Beurteilungspraxis oder das auffällige Verhalten des Kindes sind wiederkehrende Themen. (aargauerzeitung.ch)

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76 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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bärnergiu
08.10.2017 10:46registriert Februar 2016
Bin ich der einzige, der solche Eltern zum kotzen findet? Lasst doch die Kinder einmal Kinder sein und legt diesen Leistungsdruck ab!
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Forrest Gump
08.10.2017 12:42registriert Februar 2014
Wenn diese Eltern nur die Hälfte der Zeit, die sie für Anrufe, Anwälte etc. aufwenden, in die Erziehung und das Lernen mit den Kindern investieren würden, könnten sie sich das alles sparen..
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Amadeus
08.10.2017 13:23registriert September 2015
Als ehemaliger Primarlehrer kann ich bestätigen, dass die Kommunikation mit Eltern teilweise recht schwierig ist. Anschreien, mit dem Anwalt drohen, Fluchen, um Mitternacht anrufen...da war alles dabei. Gerade bei den Übertrittsgesprächen klaffen elterlicher Ehrgeiz und Realität oft weit auseinander. Zum Glück sind das aber nur wenige Fälle. Mit den meisten Eltern verstand ich mich sehr gut.
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