Schweiz
Aargau

Hamburger Polizei verhaftete einen Aargauer nach einem Tipp aus der Schweiz.

Momentan ist das Kulturzentrum Bremgarten (KuZeB) durch die Polizei umstellt. Offenbar findet eine Razzia statt.
Das Kulturzentrum wurde am Mittwochmorgen von der Polizei durchsucht.Bild: aargauer zeitung/leserbild

G20-Verhaftungen: Ein Schweizer wies der Hamburger Polizei den Weg in den Aargau

Jetzt ist klar, wie die Hamburger Polizei den 27-Jährigen aus Bremgarten identifizierte, der beim G20-Gipfel randaliert haben soll. Auf einem Fahndungsvideo hat ein Schweizer den Mann erkannt und den deutschen Behörden einen Tipp gegeben.
31.05.2018, 01:4731.05.2018, 02:48
Fabian Hägler / nordwestschweiz
Mehr «Schweiz»

«Der Hinweis kam aus der Schweiz». Das sagt Nana Frombach, Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg, zur Frage, wie die deutschen Strafverfolgungsbehörden dem 27-jährigen Aargauer auf die Spur gekommen sind, der an gewalttätigen Krawallen beim G20-Gipfel beteiligt gewesen sein soll.

Offenbar hat ein Landsmann des Verdächtigen, der gestern Dienstag von der Aargauer Staatsanwaltschaft befragt wurde, den Mann auf einem Fahndungsfoto erkannt. Das Bild, das Mitte Dezember im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung rund um die Krawalle auf der Webseite der Hamburger Polizei aufgeschaltet wurde, ist ein Screenshot aus einem Video.

Aargauer unmaskiert gefilmt

Dieses zeigt den jungen Schweizer, wie er mit mehreren Vermummten durch eine Strasse läuft – auf die Kamera zu und unmaskiert. In der kurzen Sequenz, die auf einem deutschen Newsportal nach wie vor zu sehen ist, wechselt der Aargauer offenbar gerade seine Kleider. Neben ihm ist ein zweiter Mann mit Rastafrisur zu erkennen, der immer noch gesucht wird.

Aufgenommen wurde das Video am Morgen des 7. Juli in der Nähe der Elbchaussee in Hamburg. Der Aargauer soll laut den deutschen Ermittlern Mitglied des «Schwarzen Blocks» gewesen sein, der im Rahmen des G20-Gipfels in der Strasse wütete. Der Mob zog mit rund 220 maskierten Personen durch das Quartier, schlug Scheiben von Geschäften ein, zündete Autos an und verursachte innert kurzer Zeit einen Schaden von rund 1.5 Millionen Euro.

Gegen den 27-Jährigen läuft ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren, die Hamburger Justiz wirft ihm schweren Landfriedensbruch vor. Wie es im Fall des verdächtigen Aargauers weitergeht, der nach der Befragung auf freiem Fuss ist, ist laut der Staatsanwaltschaft Hamburg noch offen. «Über das weitere Verfahren, insbesondere die Frage, wo allenfalls ein späterer Prozess stattfinden könnte, wurde noch nicht entschieden», sagt Pressesprecherin Frombach dazu. 

Aktuelle Polizeibilder: Spektakulärer Crash in Beinwil

1 / 95
Aktuelle Polizeibilder: Lagergebäude durch Brand beschädigt
2.3.2020, Bremgarten (AG): Mehrere Feuerwehren rückten nach Bremgarten aus, nachdem ein Brand in einer Liegenschaft ausgebrochen war. Personen wurden keine verletzt. Die Kantonspolizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
bild: kapo Aargau
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
2 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
CaptainLonestarr
31.05.2018 05:17registriert Dezember 2016
Gut so. Krawalltouristen die Leben gefährden und Millionenkosten verursachen sollen für ihre Taten geradestehen. Bei uns gibts ja nur einen Klapps auf die Hand und ein "MeiMei das ist aber nicht lieb".
2317
Melden
Zum Kommentar
2
Axpo prüft Betrieb des Kernkraftwerks Beznau über 2030 hinaus

Der Stromkonzern Axpo prüft einen Betrieb der beiden ältesten Schweizer Atomreaktoren Beznau im Kanton Aargau über das Jahr 2030 hinaus. Laut Axpo geht es den Abklärungen um die technische Machbarkeit. Die Sicherheit stehe an oberster Stelle und sei nicht verhandelbar.

Zur Story