Frohe Botschaft für Schweizer Muslime, heisst es im Werbespot. Dieses Jahr bietet die Mannheimer Firma Bakkah Reisen erstmals Pilgerfahrten für Schweizer in die arabischen Städte Mekka und Medina an. Bisher existierte das Angebot nur für Deutsche. Die zweiwöchige Reise wird für 1600 Franken verkauft, worin Visa, Flug, Hotel und Frühstück inbegriffen seien. Das Flugzeug hebt am Weihnachtstag ab.
Mit dem Geld wird auch das Honorar für den Reiseführer beglichen: Pierre Vogel, ehemaliger Boxer, der zum Islam konvertierte und sich als einflussreichster Prediger der deutschen Islamisten-Szene etabliert hat. Er wirbt für eine ultrakonservative Auslegung des Korans, für den Salafismus.
Wie er auf den Pilgerfahrten auf seine Anhänger einredet, dokumentiert er in Youtube-Videos. Wild gestikulierend erklärt er jungen bärtigen Männern, sie seien von Allah auserwählt worden, weil sie anders seien als die Daheimgebliebenen, weil sie sich für Mekka statt für Disco entschieden hätten. In der Werbung für das Schweizer Publikum heisst es: «Kommt mit auf diese lebensverändernde Reise.»
Die Lebensveränderung kann lebensgefährlich werden. Zwei junge Männer aus Deutschland zogen nach der Pilgerreise von 2013 nach Syrien in den Dschihad. Damals war auf dem Ausflug nach Mekka neben Vogel dessen Freund Sven Lau dabei, die Nummer zwei der deutschen Islamisten-Szene.
Die deutsche Bundesanwaltschaft warf Lau darauf vor, die beiden IS-Kämpfer auf der Pilgerreise rekrutiert zu haben. An der ersten Weihnachtsreise für Schweizer kann Lau deshalb nicht teilnehmen. Im Sommer wurde er zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.
Diesmal ist dafür Abul Baraa dabei, ein deutscher Salafisten-Prediger, der durch ein Youtube-Video berühmt geworden ist, in dem er Folgendes sagt: «Wenn die Frau eine Überlänge bei der Klitoris besitzt, so hat sie ein sehr grosses Verlangen nach Intimität. Indem dieses kleine Stück entfernt wird, normalisiert sich das Verhältnis von dieser Frau zur Intimität.»
In der Schweiz stösst die Pauschalreise auf Interesse. Die Reiseagentur gibt an, es hätten sich zwanzig Teilnehmer aus der Schweiz angemeldet. Für die Vermarktung in der Schweiz ist ein Islamist aus Bern verantwortlich, der hierzulande die Aktion «We love Muhammad» organisiert. Es handelt sich um ein Nachfolgeprojekt der Koranverteilungsaktion «Lies».
Der Unterschied: Statt Korane werden Mohammed-Biografen verteilt und die Aktivisten benötigen keine Bewilligung, weil sie keine Stände aufstellen, sondern sich die Plakate um die Bäuche binden. Als erster Kanton hat der Aargau gehandelt und Wegweisungen gegen die Buchverteiler erlassen. Sie würden eine extremistische Ideologie verbreiten und eine Gefahr für die Sicherheit der Schweiz darstellen.
Vogel lobt in einem Facebook-Beitrag den Mann aus Bern persönlich: Dank ihm seien schon mehrere Leute zum Islam konvertiert. Aktiv ist dieser mit Kollegen vor allem auf dem Berner Bahnhofplatz, wo ihn die Polizei gewähren lässt.
Vogels Präsenz wird in der Schweiz hingegen nicht toleriert. Das Bundesamt für Polizei Fedpol hat gegen ihn ein Einreiseverbot verhängt. Fedpol-Sprecherin Lulzana Musliu sagt auf Anfrage, sie könne bestätigen, dass dieses «nach wie vor besteht». Das bedeutet, dass das Fedpol den Prediger als Gefahr für die Sicherheit der Schweiz einstuft.
Bereits 2009 hatte das Bundesamt für Migration eine Einreisesperre verhängt, als Vogel nach der Minarett-Abstimmung an einer Demonstration gegen Islamophobie in Bern auftreten wollte. Die Kundgebung war vom Islamischen Zentralrat der Schweiz (IZRS) organisiert worden. Kurz danach wurde die Sperre aber aufgehoben. Seit wann sie wieder gilt, ist nicht bekannt.
Auf Anfrage dieser Zeitung reagiert Vogel nicht. Er bevorzugt es, auf seinen eigenen Kanälen zu kommunizieren. In einem Youtube-Video distanziert er sich vom IS. Aber auch die Terroristen distanzieren sich von ihm, wie sie in ihrem Hausmagazin mitgeteilt haben. Sie geben Vogel zum Abschuss frei, weil er nur vom Sofa aus predigt und nicht selber zur Tat schreitet.
Vogel rief nie offen zu Gewalt auf. Seine Youtube-Predigten wirken als Einstiegsdroge. Die berühmteste Verführte in der Schweiz ist die Winterthurerin F. S., die erste Abenteuer-Dschihadi hierzulande. Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass sie sich vor allem durch Youtube-Videos von Pierre Vogel radikalisiert habe.
Vogel hat in der Schweiz nicht nur virtuelle Freunde, sondern auch reale. Bekannt ist seine Beziehung zu IZRS-Sprecher Qasim Illi. Die Schweizer Islamisten-Organisation plant an Weihnachten allerdings eigene Aktivitäten: ein zweitägiges Islamseminar an einem geheim gehaltenen Ort in Zürich.
Veranstaltet wird es von einem pseudo-wissenschaftlichen Institut mit dem Namen I3, das zum IZRS gehört. Islamisten, die an beiden Weihnachtsweiterbildungen teilnehmen wollen, müssten auf den zweiten IZRS-Seminartag verzichten, um den Flug mit Vogel nicht zu verpassen.
Die Schweizer Teilnehmer werden gemäss Reiseprogramm zuerst nach Frankfurt transportiert. Erst dort wird der Prediger hinzustossen. Solange die Schäfchen zu ihm pilgern, kann ihm das von der Schweiz verhängte Einreiseverbot egal sein.
(aargauerzeitung.ch)
Ein Monstrum, das sich da erhebt und 10, 15 Jahren so richtig sichtbar sein wird.
Unterstützt von den Grünen und der SP, die sich jegliche Kritik verbitten und alles verharmlosen.
Auch hier im Forum genug Ungläubige, die sich wohl noch für einen Vogel einsetzten.
Wem es ZU gut geht, der sorgt eben selbst dafür, dass es wieder nach abwärts läuft.
So ist der Mensch.