Schweiz
Abstimmungen 2018

«Irrsinn #Sion2026 geplatzt» – das sind Reaktionen zum Olympia-Aus im Wallis

THEMENBILD ZUR ABSTIMMUNG WALLIS UEBER OLYMPIA KANDIDATUR SION 2026 --- People light torches on the ski slope "La Piste de l'Ours" forming the word "Oui" (yes in French), duri ...
Das Feuer ist erloschen: «Sion2026» ist an der Urne gescheitert. Bild: KEYSTONE

«Irrsinn #Sion2026 geplatzt» – das sind die Reaktionen zum Olympia-Aus im Wallis

10.06.2018, 14:3410.06.2018, 15:32
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Die Schweizer Olympia-Kandidatur «Sion 2026» ist gescheitert. Bei der Abstimmung im Wallis sprachen sich am Sonntag 54 Prozent der Stimmberechtigten gegen eine finanzielle Unterstützung bis zum Höchstbetrag von 100 Millionen Franken aus.

«Das Wallis ist das Herzstück unserer Bewerbung, und wenn das Herz nicht schlägt, lässt sich nichts Erfolgreiches mehr auf die Beine stellen», sagte Jürg Stahl, der Präsident des Kandidaturkomitees, vor der kantonalen Abstimmung über den Kredit. (sda)

Die Tourismus- und Gastronomieverbände haben sich enttäuscht über das Nein des Kantons Wallis zur Olympiakandidatur «Sion 2026» geäussert. Ohne Rückhalt der Host-City dürfte das Projekt höchstwahrscheinlich vom Tisch sein.

Die Enttäuschung der letzten zwei Kandidaturen habe offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und einem dritten Misserfolg wollten die Walliser nicht riskieren, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des Schweizer Tourismus-Verbandes, von hotelleriesuisse, GastroSuisse, den Seilbahnen Schweiz und dem Verband öffentlicher Verkehr.

Aus touristischer und volkswirtschaftlicher Sicht wäre die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele eine grosse Chance nicht nur für die Austragungskantone, sondern für die ganze Schweiz gewesen, heisst es weiter. Schätzungen zufolge hätten die Spiele zwischen 1.5 bis 2.4 Millionen zusätzliche Übernachtungen, etwa 6000 Arbeitsplätze und einen Gesamtumsatz von rund fünf Milliarden Franken generiert.

Von den vorgesehenen Investitionen in die bestehende Infrastruktur hätten die Wintersportorte nachhaltig profitiert, ohne Gefahr zu laufen, dass Unverhältnismässigkeit und Grössenwahn die Oberhand gewonnen hätten.

Auch CVP-Staatsrat Darbellay zeigt sich enttäuscht zur Niederlage von «Sion2026»:

Video: undefined/Maurice Thiriet

Abgesehen vom volkswirtschaftlichen Nutzen hätten die Olympischen und Paralympischen Winterspiele auch einen indirekten, nachhaltigen Mehrwert mit sich gebracht: die Begeisterung für den Wintersport. Die Tourismus-Verbände seien enttäuscht über die verpasste Chance, würden sich nun aber umso mehr für den alpinen Tourismus einsetzen. 

Auch auf Twitter wird wild über das Abstimmungsresultat diskutiert:

(ohe/mit Material von sda)

«Es gibt kein schöneren Ort für die Olympischen Spiele»

Video: srf
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sanchez
10.06.2018 14:50registriert März 2014
Schön zu sehen, dass das Wallisser Stimmvolk bei klarem Verstand ist.
Nun kann der Bundesrat die „gesprochene Olympia-Milliarde“ ohne schlechtes Gewissen in die AHV einspeisen. Thanks!
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derEchteElch
10.06.2018 14:50registriert Juni 2017
Sehr gut so! Sion 2026 wäre wieder nur ein Projekt gewesen, wo nur wenige profitiert hätten und die ganze Bevölkerung und die Umwelt darunter gelitten hätten!
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CHFR91
10.06.2018 14:42registriert April 2017
Das Wallis hat heute einen sehr guten Entscheid getroffen! Gratulation an die Bevölkerung. Die 100 Millionen Franken können für nützleriches gebraucht werden (AHV-Sanierung...) die dem Schweizer Volk zu Gute kommt. Wir brauchen keine zusätzliche geldverschwenderischen Projekte.
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