Fünf Wochen vor der Abstimmung über die Reform der Altersvorsorge 2020 lässt eine Umfrage die Befürworter der Vorlage hoffen: Sie hat für Alain Bersets Reformpaket eine knappe Mehrheit ausgewiesen. Die Zeit sei reif für einen Kompromiss, lautet der Tenor.
Konkret hätte Anfang August eine knappe, absolute Mehrheit von 53 Prozent den beiden Einzelvorlagen zur Altersvorsorge zugestimmt – also sowohl dem obligatorischen Referendum zur Erhöhung der Mehrwertsteuer wie auch dem fakultativen Referendum zur eigentlichen Reform der Altersvorsorge 2020.
41 Prozent der teilnahmewilligen Stimmberechtigten wären gegen die Mehrwertsteuer-Erhöhung, 42 Prozent wären gegen die Reform. 5, beziehungsweise 6 Prozent sind noch unentschieden. Dies geht aus der ersten von zwei Trendumfragen zum Urnengang am 24. September hervor, die das Forschungsinstitut GFS Bern im Auftrag der SRG-Medien realisiert hat.
Die Autoren der SRG-Umfrage gehen jedoch davon aus, dass es bis zum Urnengang weniger Stimmberechtigte geben wird, welche die beiden Vorlagen unterschiedlich beurteilen. Denn die Meinungsbildung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gefestigt, sondern laut den Autoren erst «mittel fortgeschritten».
Anders als vielleicht vermutet ist bei der Altersreform der Alterskonflikt hingegen nur schwach ausgeprägt. Jüngere sind verstärkt unentschieden. Sowohl 40- bis 64-Jährige als auch Personen im Rentenalter wollen mehrheitlich der Vorlage zustimmen.
Bei den Frauen ist eine Ablehnung der Reform zwar etwas stärker verbreitet als bei den Männern. Dennoch würde aktuell eine hauchdünne Mehrheit der teilnehmenden Frauen Ja stimmen – auch wenn bei einem Ja zur Reform das Frauenrentenalter auf 65 Jahre erhöht wird.
Für die SRG-Trendumfrage wurden zwischen dem 31. Juli und dem 10. August insgesamt 1205 repräsentativ ausgewählte Stimmberechtigte befragt. Der statistische Unsicherheitsbereich beträgt plus/minus 2,9 Prozent. (whr/sda)