Die Schweizer Olympia-Kandidatur «Sion 2026» ist gescheitert. Bei der Abstimmung im Wallis sprachen sich am Sonntag 54 Prozent der Stimmberechtigten gegen eine finanzielle Unterstützung bis zum Höchstbetrag von 100 Millionen Franken aus.
«Das Wallis ist das Herzstück unserer Bewerbung, und wenn das Herz nicht schlägt, lässt sich nichts Erfolgreiches mehr auf die Beine stellen», sagte Jürg Stahl, der Präsident des Kandidaturkomitees, vor der kantonalen Abstimmung über den Kredit. (sda)
Satisfaction dans le camp du non avec la PS Barbara Lanthemann, la Verte Marylène Volpi Fournier et Jean-Marie Bornet du Rassemblement citoyen Valais #Sion2026 pic.twitter.com/DF11RqPy0A
— Mathieu Henderson (@Mat__Henderson) 10. Juni 2018
Die Tourismus- und Gastronomieverbände haben sich enttäuscht über das Nein des Kantons Wallis zur Olympiakandidatur «Sion 2026» geäussert. Ohne Rückhalt der Host-City dürfte das Projekt höchstwahrscheinlich vom Tisch sein.
Die Enttäuschung der letzten zwei Kandidaturen habe offensichtlich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und einem dritten Misserfolg wollten die Walliser nicht riskieren, heisst es in einer gemeinsamen Mitteilung des Schweizer Tourismus-Verbandes, von hotelleriesuisse, GastroSuisse, den Seilbahnen Schweiz und dem Verband öffentlicher Verkehr.
Aus touristischer und volkswirtschaftlicher Sicht wäre die Austragung der Olympischen und Paralympischen Winterspiele eine grosse Chance nicht nur für die Austragungskantone, sondern für die ganze Schweiz gewesen, heisst es weiter. Schätzungen zufolge hätten die Spiele zwischen 1.5 bis 2.4 Millionen zusätzliche Übernachtungen, etwa 6000 Arbeitsplätze und einen Gesamtumsatz von rund fünf Milliarden Franken generiert.
Von den vorgesehenen Investitionen in die bestehende Infrastruktur hätten die Wintersportorte nachhaltig profitiert, ohne Gefahr zu laufen, dass Unverhältnismässigkeit und Grössenwahn die Oberhand gewonnen hätten.
Abgesehen vom volkswirtschaftlichen Nutzen hätten die Olympischen und Paralympischen Winterspiele auch einen indirekten, nachhaltigen Mehrwert mit sich gebracht: die Begeisterung für den Wintersport. Die Tourismus-Verbände seien enttäuscht über die verpasste Chance, würden sich nun aber umso mehr für den alpinen Tourismus einsetzen.
I totally agree with you! Freude herrscht. Irrsinn #Sion2026 geplatz.
— Urs Sprenger (@UrsSprenger) 10. Juni 2018
Bullshit! Freude herrscht! Irrsinn #Sion2026 geplatzt. Kein Grössenwahnsinn, kein Defizit, kein IOC, kein Kommerz, kein Doping, keine Korruption, keine fette Beton-Lobby, keine Umweltschäden, keine Sicherheitsprobleme, keine Nicht-Nachhaltigkeit, kein lachender CC, etc. Super!
— Urs Sprenger (@UrsSprenger) 10. Juni 2018
Durch das Nein zu #Sion2026 verpasst die Schweiz die Chance zu zeigen, das Olympische Spiele kleiner, nachhaltiger und sympathischer möglich sind. #abst18 #olympia
— Martin Oswald (@oswaldmartin) 10. Juni 2018
#Sion2026 - leider nein, es wäre eine Chance für Spiele der neuen Generation gewesen. Die Mehrheit hat entschieden, das akzeptiere ich.
— Viola Amherd (@Violapamherd) 10. Juni 2018
(ohe/mit Material von sda)