Die Trinkwasser-Initiative und die Initiative für ein Verbot synthetischer Pestizide in der Landwirtschaft ernten in einer ersten Umfrage auch im Lager der SVP- und CVP-Wähler Sympathien. Allerdings ist noch nicht einmal der Abstimmungstermin der im ersten Halbjahr 2018 eingereichten Volksbegehren bekannt.
Laut einer am Montag in verschiedenen Tamedia-Publikationen veröffentlichten ersten Umfrage sind die beiden Initiativen gegen den Einsatz von Pestiziden derzeit mehrheitsfähig. 68 Prozent von 14'900 Teilnehmenden würden die Trinkwasserinitiative unterstützen, 72 Prozent würden Ja sagen zum Verbot synthetischer Pestizide.
Sympathisanten von Rot-Grün unterstützen die Anliegen, welche der Bauernverband kategorisch als zu radikal ablehnt, zu über 90 Prozent. Aber auch Wähler von SVP und CVP, die der Landwirtschaft traditionell nahestehen, hegen mehrheitlich Sympathien für die Anliegen. Der Zuspruch in diesen Lagern liegt laut Umfrage bei 60 bis 66 Prozent.
Die öffentliche Debatte zu den beiden Begehren hat indes noch gar nicht begonnen, das Abstimmungsdatum ist noch nicht bekannt. Am 23. September wird im Bereich Landwirtschaft zuerst über die Fair-Food-Initiative und die Initiative für Ernährungssouveränität abgestimmt.
Die Trinkwasserinitiative war im Januar mit rund 114'000 Unterschriften eingereicht worden. Sie verlangt, dass nur noch Landwirtschaftsbetriebe Subventionen erhalten, die auf den Einsatz von Pestiziden und vorbeugend verabreichte Antibiotika verzichten.
Im Mai folgte die Initiative gegen synthetische Pestizide mit über 145'000 Unterschriften. Die Initianten wollen synthetische Pestizide in der landwirtschaftlichen Produktion, in der Verarbeitung landwirtschaftlicher Erzeugnisse und in der Boden- und Landschaftspflege verbieten.
Der Bauernverband (SBV) und der Verband Schweizer Gemüseproduzenten lehnen beide Initiativen ab. Die Volksbegehren forderten faktisch ein «Bioland Schweiz» und würden die Produkte der Bauern massiv verteuern. (sda)