Der Australier David Goodall will nach einem sehr langen Leben sterben. Dafür kam er in die Schweiz, genauer nach Liestal, zu einer Sterbehilfeorganisation. An Auffahrt wird es soweit sein. Der 104-Jährige erklärt nochmals, warum er das so medienwirksam tun will.
09.05.2018, 16:1910.05.2018, 07:55
David GoodallBild: EPA/KEYSTONE
Der Australier David Goodall ist 104-Jahre alt und in die Schweiz gekommen, um zu sterben. Er will dies mit Hilfe der Sterbehilfeorganisation Eternal Spirit der Ärztin Erika Preisig (60) tun, und zwar morgen Donnerstag im Sterbezimmer in Liestal.
Goodall hält es für ein Menschenrecht, dass er seinem langen Leben aktiv und bewusst ein Ende setzen kann. Das ist seine Botschaft, die er am Mittwochnachmittag vor den Medien vertrat. Goodall will öffentlichkeitswirksam zeigen, dass auch Sterbehilfe ein letzter würdevoller Schritt sein kann. «Ich denke, dass jeder über dem mittleren Alter das Recht haben sollte, sein Leben zu beenden, wann er möchte», sagte er in Liestal.
Doch was denkt jemand, der weiss, dass er im Verlaufe des kommenden Tages tot sein wird? Bekommt er keine Bedenken? Nein, sagt Goodall. Aber lieber wäre er in Australien gestorben, doch Sterbehilfe wie in der Schweiz ist down under verboten.
Am Basler Euro-Airport: 104-Jähriger redet offen über seine letzte Reise
Der 104-jährige australische Wissenschaftler David Goodall kam am Montagmittag am Basler Flughafen an. Im Rollstuhl sitzend gab er noch in der Ankunftshalle dieser Zeitung und zwei ausländischen Fernsehteams ein Interview. Am Donnerstag wird Goodall in Liestal in den Freitod begleitet. Video: © bz Basel/Michael Nittnaus
Morgen will seine Familie aus Paris anreisen und ihn im letzten Moment zur Seite stehen. Wer genau kommt, weiss Goodall aber nicht genau.
Kein Wunder: Nach einer guten halben Stunde wirkt Goodall sichtlich müde und sein Arzt schliesst die Medienkonferenz. Goodall wendet sich noch an seine Familie: «Ich schicke ihnen meine Liebe.» Dann wird er im Rollstuhl aus dem Raum gebracht.
Sterbehilfe für gesunde Menschen?
Video: srf
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