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Basler Schwulen-Treffpunkt vermehrt Zielscheibe für Angriffe

Der Basler Schützenmattpark ist bei Schwulen beliebt – jetzt nehmen dort die Überfälle zu

In den letzten zwei Monaten mehrten sich die Überfälle auf Männer im Basler Schützenmattpark. 
19.08.2016, 04:1919.08.2016, 10:10
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In letzter Zeit häuften sich im Basler Schützenmattpark Überfälle. In den vergangenen beiden Monaten verzeichnete die Staatsanwaltschaft vier Überfälle im Schützenmattpark, davon ereigneten sich drei mitten in der Nacht und einer um 7.30 Uhr morgens.

Der Park gilt als beliebter Treffpunkt für Schwule. Ob die Angriffe sie gegen Schwule gerichtet sind, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Fest steht: Der Park ist ein beliebter Treffpunkt für Schwule. Auf der Website der Gay-Community wird der Park sogar offen als Cruising-Areal mit Hecken und einer WC-Anlage angepriesen, auf dem es im Sommer «triebhaft» zu und her geht.

Hier ziehen sich
die Männer in der
Nacht gerne zurück.
Hier ziehen sich die Männer in der Nacht gerne zurück.aargauer zeitung

Besonders beliebt für die nächtlichen Tête-à-Têtes ist die Toilette beim Kiosk. Das kann gefährlich sein. Genau dort haben sich in den letzten beiden Monaten drei Überfälle zugetragen, ein weiterer an einem anderen Ort im Park. Zum Vergleich: Im ganzen letzten Jahr war es nur einer.

«Wellen von homophoben Angriffen gibt es immer wieder.»
Peter Thommen, Kenner der Schwulenszene

Park als gefährlich bekannt

In allen Fällen sind die Opfer männlich. Von ihnen sind drei über 50 Jahre alt und beim Übergriff verletzt worden. Die Basler Staatsanwaltschaft geht derzeit nicht von einem homophoben Motiv aus, wie die «Aargauer Zeitung» schreibt. Schlicht aus dem Grund, weil es keine konkreten Hinweise dafür gibt. Anders Peter Thommen, Betreiber der auf homosexuelle Literatur spezialisierten Buchhandlung Arcados: «Solche Wellen gibt es immer wieder.»

Laut Thommen ist bekannt, dass der Schützenmattpark ein gefährlicher Treffpunkt für Schwule ist. Vor allem diejenigen, die selten den Park besuchen würden, seien gefährdet. Weil sie nicht wüssten, wer zur Szene gehört und wer nicht.

Mario de Feo, Betreiber des Schützenmatt-Pavillons, hat in den letzten zwei Monaten jeden Abend eine Männergruppe im Park patrouillieren gesehen. «Was die genau wollen, weiss ich nicht», sagt er. (rwy)

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Solidarität mit den Opfern von Orlando
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quelle: epa/epa / jim lo scalzo
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13 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Chihirovocale
19.08.2016 07:44registriert November 2015
WARUM!? Ist es für manche so schwer zu akzeptieren, dass es Menschen gibt die etwas anders sind als sie selbst. Oder ist es für irgendjemanden gefährlich dass manche den Mut haben so zu Leben wie sie sich wohlfühlen? Wär's nicht langsam Zeit alle Menschen gleich zu behandeln? Wer in irgendeiner Form von der Mehrheit abweicht, ist doch heute sowieso schon gezwungen sich zu erklären oder sogar zu rechtfertigen. Das reicht doch von wegen Diskriminierung...
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