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Der Basler Polizeichef Gerhard Lips steht in der Kritik. Der bisher grösste Einsatz in der Geschichte der Basler Polizei, der Europa-League-Final zwischen dem FC Liverpool und dem FC Sevilla, verlief alles andere als reibungslos.
Die Basis ist unzufrieden mit dem Chef: Nach dem Final belohnten sich 30 Angehörige des Polizeikaders mit einem zweiten Nachtessen und einem Rundflug mit einer Oldtimer-Maschine – währenddem die Polizisten einer Berner Einheit in ihren Kastenwagen übernachten mussten.
Im Interview mit der BZ findet der Polizeichef nun klare Worte. Er sei der Basis nahe genug, nehme Kritik aber ernst, wenn sie konkret geäussert wird, meint er. Den Oldtimer-Flug würde er nicht mehr bewilligen, räumt er ein.
Auf die Auseinandersetzungen im Nachgang zum Final angesprochen, hat Lips aber bereits wieder Lust auf Gegenangriff. Er geht auf Konfrontation mit den Fans und dem Präsidenten des FC Basel. Wenigstens sei jetzt klar, dass alle beteiligten Partner keine Gewalt akzeptieren, sagt er und legt damit nahe, dass der FC-Basel-Präsident Bernhard Heusler das bisher getan hat.
«Es wurde immer wieder die Frage aufgeworfen, wie nahe der Präsident des FC Basel gewissen Fangruppierungen steht», sagt Lips und fügt provokativ an: «Viele Polizisten sind der Meinung, dass Bernhard Heusler mit gewissen heiklen Fans aus der Muttenzerkurve unter einer Decke steckt.» Er glaube das aber nicht und nehme das nicht so wahr.
Der Basler Polizeichef teilt die Welt offenbar gerne in Gut und Böse. Über die Fans auf der Basler Eventplattform, auf die sich die Polizei zwischenzeitlich praktisch kaum mehr traute sagt er: «Heute wissen wir mehr oder weniger: Dort ist alles Feind – um es einmal provokativ auszudrücken.»
In Zukunft soll eine Mischnutzung angestrebt werden, was es für die Polizei dann natürlich schwieriger mache «Freund und Feind» auseinander zu halten. Das sei aber immer die Herausforderung als Polizist.
Auch Schusswaffengebrauch weiss der Polizeichef zu verteidigen: «Sollte der Polizist sich nicht mehr anders wehren können, kann es im Extremfall zum Schusswaffengebrauch kommen. Solche Situationen gibt es leider immer wieder – auch bei Demonstrationen oder Saubannerzügen», sagt Lips. (rar)